Viele Eisenbahnbrücken müssen erneuert werden

Saarbrücken · Im Saarland weisen 22 Bauwerke gravierende Schäden auf. Doch bisher löst die Deutsche Bahn den Sanierungsstau nicht auf.

 Diese Eisenbahnbrücke zwischen Westspange und Ludwigskreisel in Saarbrücken weist gravierende Schäden auf. Sie ist 90 Jahre alt. Foto: Becker&Bredel

Diese Eisenbahnbrücke zwischen Westspange und Ludwigskreisel in Saarbrücken weist gravierende Schäden auf. Sie ist 90 Jahre alt. Foto: Becker&Bredel

Foto: Becker&Bredel

22 der 309 Eisenbahnbrücken im Saarland sind dringend sanierungsbedürftig. Das zeigt die Antwort des Bundesverkehrsministeriums auf eine Anfrage des Grünen-Bundestagsabgeordneten Markus Tressel. Die Deutsche Bahn stuft diese Brücken in die Zustandskategorie 4 ein. Diese bedeutet: "Gravierende Schäden am Bauwerksteil, welche die Sicherheit nicht beeinflussen. Eine wirtschaftliche Instandsetzung ist nicht mehr möglich." Diese Brücken müssten perspektivisch komplett erneuert werden.

168 der 309 Eisenbahnbrücken sind älter als 80 Jahre. Das Durchschnittsalter der Bauwerke liegt im Saarland bei etwa 70 Jahren, bundesweit bei 56 Jahren, wie aus einer früheren Antwort der Regierung hervorgeht. Trotz des großen Sanierungsbedarfs ist zwischen 2014 und 2016 nur eine Brücke tatsächlich erneuert worden (Fremersdorf), 2017 werden zwei weitere erneuerte Bauwerke in Betrieb genommen (Beckingen und Besseringen).

Tressel machte die Bundesregierung für den Zustand der Schienen-Infrastruktur im Saarland verantwortlich. "Die zwischen dem Bund und der Deutschen Bahn geschlossene Leistungs- und Finanzierungsvereinbarung II scheint den Finanzierungsstau im Saarland noch zu verschärfen. Beide Seiten müssen eine längerfristige Vereinbarung treffen, um eine verlässliche Planung von Seiten der Bahn zu ermöglichen", erklärte er. Bund und Bahn dürften nicht so lange warten, bis eine Sanierung unwirtschaftlich werde, sondern bereits Brücken aus der Kategorie drei sanieren.

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