„Mit dem Rad ist die Parkplatzsuche passé“

Saarbrücken · Am Dienstag ist in Saarbrücken die Aktion „Stadtradeln“ gestartet. Wir haben Leute zum Radverkehr gefragt, die auf ihr Auto häufig verzichten. Die Vorteile des Fahrradfahrens liegen für die meisten klar auf der Hand.

 Der Saar-Radweg eignet sich für viele Pendler, um schnell zur Arbeit zu kommen. Fotos: Becker&Bredel

Der Saar-Radweg eignet sich für viele Pendler, um schnell zur Arbeit zu kommen. Fotos: Becker&Bredel

Susanne Vella aus Malstatt arbeitet an der Universität und nutzt ihr Rad für den Weg zur Arbeit. Das funktioniere in Saarbrücken sehr gut, nur im Meerwiesertalweg gebe es keinen eindeutigen Radweg. Dort sei lediglich das Befahren des Fußwegs erlaubt, was höhere Sorgfalt erfordere und dem schnellen Vorankommen abträglich sei. "Ich hätte daher lieber klare Radwege", sagt sie. Trotzdem spüre man, dass die Stadt immer mehr Radwege einrichte.

Die Bürokauffrau Beatrice Marschlich (58) hat kein Auto und nutzt das Rad als hauptsächliches Fortbewegungsmittel. "Es gibt immer mal Probleme mit Fußgängern oder Autos - aber das ist auch nicht immer so", meint die engagierte Radfahrerin, die auch Touren unternimmt und viel unterwegs ist. Im Rad sieht sie jedenfalls die beste Alternative zum Auto. Rudolf Jacob (83) ist Radfahrprofi. Er ist jeden Tag mindestens 20 Kilometer unterwegs, im Jahr lockere 4000. Auch vor Ferntouren schreckt er nicht zurück, und so ist er im letzten Jahr nach Spanien geradelt. In Saarbrücken fährt er gern und viel, nur die Bismarckbrücke ist ihm nicht geheuer. Der dortige Radweg sei gefährlich, er werde oft von Autos geschnitten. Den Radweg meide er daher. Andernorts würden Radwege gern zugeparkt, auch das sei ärgerlich.

Bernd Becker (49) fährt in Saarbrücken Velo-Taxi. Das macht der Webprogrammierer nebenbei einmal in der Woche und hat Spaß daran, Fahrgäste durch die Stadt zu strampeln: "Ich erlebe viele Menschen mit guter Laune", sagt er und sucht den sportlichen Ausgleich an der frischen Luft. Auch privat fährt er Rad, vom Wohnort in Burbach in die Stadt muss er: "An der Saar vorbei ist das toll, über die Hauptstraßen würde es keinen Spaß machen." Dort seien die Radwege nicht gut ausgebaut.

Uwe Moik (57) ist Lehrer und fährt im Sommer und im Winter aus St. Ingbert mit dem Rad zur Arbeit: "Weil ich damit schneller bin als mit dem Auto und immer dort parken kann, wo ich will", sagt er. Gerade sei er auf ein schnelles E-Bike umgestiegen, das dürfe 45 km/h fahren, aber nicht auf die Radwege. "Dann kommt es vor, dass Autofahrer mich abdrängen, die das nicht wissen", klagt er. Trotzdem sei er überzeugter Radfahrer und nutze das Bike jeden Tag.

Wilfried Pukallus (63) ist pensionierter Polizist, war Chef der Saarbrücker Polizeiinspektion St. Johann und ist schon immer mit dem Rad zur Arbeit gekommen. Auch heute noch nutzt der Mann aus St. Arnual das Rad.

 Bernd Becken

Bernd Becken

 Rudolf Jacob

Rudolf Jacob

 Wilfried Pukallus

Wilfried Pukallus

 Beatrice Marschlich

Beatrice Marschlich

 Susanne Vella

Susanne Vella

 Uwe Moik

Uwe Moik

"Aber ich habe jetzt ein E-Bike, das mir hilft, den inneren Schweinehund auszutricksen", sagt er. "Ich fahre immer noch gerne Rad, weil es schnell geht und der Parkplatz vor der Tür immer sicher ist".

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