Ein Leben lang Liebe fürs Theater

Saarbrücken · Finanziell steht die Kultur im Saarland nicht sehr gut da. Umso wichtiger, dass sie engagierte Helfer hat. Wie den Förderverein der Überzwerge.

 Seit bald 40 Jahren machen die Überzwerge Theater wie zum Beispiel hier in dem Stück „Rico, Oskar und die Tieferschatten“. Foto: Bellhäuser/Überzwerg

Seit bald 40 Jahren machen die Überzwerge Theater wie zum Beispiel hier in dem Stück „Rico, Oskar und die Tieferschatten“. Foto: Bellhäuser/Überzwerg

Foto: Bellhäuser/Überzwerg

Der Verein "Kinder- und Jugendtheater Überzwerg e.V." nimmt unter den Fördervereinen eine Sonderstellung ein. Denn er ist gleichzeitig Träger des Theaters Überzwerg und Förderverein, bietet spezielle Fördermitgliedschaften an.

Die Theaterleitung und die Spielplangestaltung werden von einem Geschäftsführer, einem künstlerischen Leiter und einem Dramaturgen gestemmt, der Vorstand des Vereins kümmert sich dagegen darum, "dass alles funktioniert, dass es weitergeht", erklärt Vorstandsmitglied Karin Ripplinger, die auch zuständig für die Buchhaltung ist.

"Der Verein hat in den letzten Jahren insbesondere in die Erweiterung und den Umbau des Theaters mitinvestieren können. Auch die neue Namensgebung des Platzes zwischen dem Theater und der Sporthalle St. Arnual mit ‚Erich-Kästner-Platz' wäre ohne die Hilfe des Vorstandes nicht möglich gewesen. Und aktuell investieren wir in neue Technik", berichtet Karin Ripplinger weiter.

Sie ist schon seit bald 13 Jahren Vorstandsmitglied. Aktuell hat der Verein 140 Fördermitglieder, der Beitrag liegt bei 52 Euro pro Mitglied im Jahr. Dafür erhalten sie fünf Eintrittskarten, werden zu den Premieren eingeladen und fortlaufend über die Neuigkeiten des Theaters informiert.

Die Mitglieder des Vereins sind viele ehemalige Jugendclub-Mitglieder oder Eltern der Jugendlichen, die beim Theater Kurse besuchen. Aber es finden sich auch einige bekannte Namen unter den Mitgliedern, wie der Schauspieler Guido Wachter, der Synchronsprecher Frank Engelhardt oder die Kabarettistin Alice Hoffmann.

Auch Simone Priester, ebenfalls im Vorstand des Vereins, kam durch ihre Kinder zum Theater Überzwerg. "Meine Söhne hatten beide hier in den Jugendclubs mitgemacht, daher bin ich dem Theater eng verbunden", erklärt sie.

Simone Priester kümmert sich im Vorstand um die Werbung, um Sponsorengeld zu akquirieren. Das ist gar nicht so leicht. Aber Simone Priester hat da immer neue Ideen. "Bei unserem Hoffest haben wir einen Stand und verkaufen Artikel, wie T-Shirts, Taschen und Kugelschreiber mit Logo vom Theater Überzwerg. Die kommen gut an. Außerdem fällt unser Slogan ‚Du wirst was erleben!' auf", sagt sie und lacht. Auch die großen Werbebanner des Theaters Überzwerg auf einem Linienbus waren ihre Idee.

Durch diese Tätigkeiten bringt der Verein für das Theater Überzwerg jedes Jahr einen fünfstelligen Betrag auf. Die Stimmung im Vorstand ist sehr gut, es wird viel gelacht. Das liegt auch daran, dass man sich gut kennt, weil man sich hier schon seit vielen Jahren zusammen ehrenamtlich engagiert.

Tatsächlich wurde der Verein "Kinder- und Jugendtheater Überzwerg e.V." 1987 gegründet, seit 1988 unterstützt auch Franz Walter Freudenberger den Verein, der seit 1992 erster Vorsitzender ist. "Ich habe schon als Student geschauspielert, bei verschiedenen Theatergruppen mitgearbeitet, stand 1999 das letzte Mal selbst auf der Bühne. Außerdem war ich fünf Jahre der Regisseur von Gerd Dudenhöfer", erzählt er. Da bleibt man dem Theater auch mit ehrenamtlicher Arbeit treu.

Die nächsten größeren Projekte des Vereins stehen auch schon an. Zuerst wäre da ein Umbau der Probebühne. "Und dann sind wir schon mitten in den Planungen für die große 40-Jahr-Feier im Herbst 2018", berichtet Franz Walter Freudenberger.

Weitere Informationen zum Förderverein stehen im Internet.

 Der Vorstand des Fördervereins Theater Überzwerg ist immer für einen Spaß zu haben: (von links) Karin Ripplinger, Simone Priester und Franz Walter Freudenberger. Foto: Iris Maurer

Der Vorstand des Fördervereins Theater Überzwerg ist immer für einen Spaß zu haben: (von links) Karin Ripplinger, Simone Priester und Franz Walter Freudenberger. Foto: Iris Maurer

Foto: Iris Maurer

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