Fünfeinhalb Minuten „Sekundenschlaf“

Saarbrücken · Das macht ihnen so schnell keiner nach! Mit ihrem Film „Sekundenschlaf“ – der allerdings doch satte fünfeinhalb Minuten dauert – haben die Saarländer Marc André Misman und Tim Klein beim New Yorker Online-Film-Festival „100 Hour Film Race“ gleich vier Preise gewonnen. Darunter ist auch der mit 1500 Dollar dotierte Hauptpreis.

 Die „Sekundenschlaf“-Macher: Marc André Misman (l.) und Tim Klein. Foto: Iris Maurer

Die „Sekundenschlaf“-Macher: Marc André Misman (l.) und Tim Klein. Foto: Iris Maurer

Foto: Iris Maurer
 Die „Sekundenschlaf“-Darsteller Wolfgang Reeb (l.) und Robert Prinzler wurden beim New Yorker Online-Filmfestival „100 Hour Film Race“ als bestes Schauspielensemble im Wettbewerb ausgezeichnet. Foto: Tim Klein/Marc André Misman

Die „Sekundenschlaf“-Darsteller Wolfgang Reeb (l.) und Robert Prinzler wurden beim New Yorker Online-Filmfestival „100 Hour Film Race“ als bestes Schauspielensemble im Wettbewerb ausgezeichnet. Foto: Tim Klein/Marc André Misman

Foto: Tim Klein/Marc André Misman

Der Kurzfilm "Sekundenschlaf" dauert nur fünfeinhalb Minuten und ist trotzdem packend und spannend, auch wegen seines unerwarteten Endes.

Wenn man ihn gesehen hat, versteht man, dass das Werk der beiden saarländischen Filmschaffenden Marc André Misman und Tim Klein beim New Yorker Online-Film-Festival "100 Hour Film Race" gleich vier Preise gewonnen hat, darunter auch den mit 1500 Dollar dotierten Hauptpreis.

"Das war eine Riesenüberraschung, als wir in Wolfgang Reebs Saarbrücker Kunst- und Kulturclub ,Die Winzer' saßen und online sahen, dass wir gewonnen haben. Zumal Wolfgang Reeb und Robert Prinzler die beiden Schauspieler des Films sind", erzählt Marc André Misman mit breitem Lächeln.

Für Kameramann Tim Klein und Drehbuchautor Marc André Misman ist dieser Erfolg eine Bestätigung, ihren beruflichen Weg weiterzuverfolgen. Denn leicht ist es nicht, als junger und frei arbeitender Filmschaffender im Geschäft Fuß zu fassen. Dabei war es für beide schon immer klar, dass sie in der Filmbranche arbeiten wollen. Tim Klein, in Saarbrücken geboren, hat nach diversen Praktika beim Saarländischen Rundfunk eine Ausbildung zum Kamera-Assistenten gemacht. Danach zog es ihn nach Thailand, wo er als Tauchlehrer und Unterwasserkameramann arbeitete.

"2010 bin ich dann nach New York . Dort habe ich noch ein Intensiv-Studium an einer Filmakademie absolviert. Und seither bin ich frei tätig", erzählt er. Mittlerweile arbeitete er an verschiedenen Filmprojekten, die auch schon beim Max-Ophüls-Preis gezeigt wurden. "Im Moment entscheidet sich, ob ich hier bleibe oder doch wieder in die USA gehe. Das hängt aber auch vom Visum ab." Die Zeit im Saarland nutzt er, indem er mit seinem Freund und Kollegen Marc André Misman zusammenarbeitet. "Wir haben schon bei meinem Diplomfilm zusammengearbeitet", erklärt Marc André Misman, der Drehbuchautor und Regisseur von "Sekundenschlaf".

Misman ist ebenfalls Saarländer. Auch er wollte schon immer als Filmschaffender arbeiten. "Aber ich musste lange Umwege gehen, um hierhin zu kommen", sagt er und lacht. Einer der Umwege, war sein Studium an der HBK Saar: "Das ist keine Filmhochschule, aber ich habe mich dort immer mit Animation und Filmen beschäftigt." Nach dem Diplom im Jahr 2009 folgte ein Aufbaustudium an der Kunsthochschule für Medien in Köln: "Da habe ich Drehbuch und Regie studiert." Seit seinem Abschluss arbeitet der zweifache Vater freiberuflich, macht Werbefilme und Animationen. Und daneben auch Kurzfilme , die er auf Festivals zeigt. "Letztes Jahr sagte ich zu Tim: Komm, lass' uns was Neues machen. Und da Filme machen normalerweise lange dauert, war die Ausschreibung des 100 Hour Film Race in New York genau das Richtige."

Denn da hatten sie nur vier Tage Zeit, ihren Kurzfilm zu drehen - von der ersten Idee bis zum fertigen Video.

"Sekundenschlaf", Kurzfilm von Marc André Misman und Tim Klein, zu sehen unter Facebook : facebook.com/sekundenschlaf. film

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