In den 80er Jahren gehörte Norbert Schramm zu den bekanntesten deutschen Sportlern. Er wurde zwei Mal Europa- und Vizeweltmeister sowie mehrmals deutscher Meister im Eiskunstlauf. Danach stand er von 1985 bis 1992 und von 1998 bis 2000 insgesamt neun Jahre und in über 1600 Vorstellungen bei "Holiday on Ice" auf den Kufen. In der aktuellen "Platinum-Show" kehrt der 54-Jährige nun auf das Eis zurück.

Vom 4. bis 7. Dezember gastiert die Produktion nach neunjähriger Pause wieder in der Saarlandhalle. "Ich war mindestens schon zwei Mal mit ,Holiday on Ice' in Saarbrücken ", blickt der Franke im SZ-Gespräch zurück. Das Publikum habe ihm hier immer sehr viel entgegengebracht. Seine ersten Erinnerungen an die Region verbindet er übrigens bereits mit seiner Jugendzeit: "Früher waren die Meisterschaften in Zweibrücken."

Die Macher der Show hätten jemanden gesucht, der sowohl moderieren als auch Schlittschuh laufen kann und zudem einen Namen hat. Deshalb hätten sie ihn angesprochen. Als er erfahren habe, dass auch ein kleines Solo zum Programm gehöre, habe er zunächst etwas gezögert, verrät Schramm grinsend. Doch nun bereite ihm sein Engagement als Conférencier viel Spaß.

Nicht nur "Holiday on Ice" feiert mit "Platinum" seinen 70. Geburtstag - auch Schramm selbst begeht 2014 sein 30-jähriges Bühnenjubiläum als Profi. Doch für ihn steht fest: "Erstmal die Arbeit machen und dann feiern." Zumal er im nächsten Jahr auch noch 55 Jahre alt wird. Auf seine persönlichen Lieblingsnummern der "Platinum"-Tour angesprochen, entgegnet er: "Die ganze Show ist für mich ein Highlight." So würden zum Beispiel Luftakrobaten aus der Ukraine eine tolle Darbietung über dem Eis präsentieren.

Das Programm umfasse sechs Blöcke und reiche von den 40er Jahren, der Geburtsstunde von "Holiday on Ice", über Walzer- und Gospel-Klänge bis zu einer Club-Szene mit modernen Rhythmen. Zudem erwartet die Zuschauer eine romantische Reise nach Paris und Brasilien mit Federboas und leuchtenden Kostümen.

Mit seinen innovativen Choreografien, modernen Musiktiteln und bunten Outfits galt der Nürnberger Schramm Anfang der 80er Jahre als Trendsetter der Eislaufszene: "Ich habe versucht, in eine Nische zu gehen und etwas zu machen, was aus dem Rahmen fällt", blickt er zurück.

Einige Figuren, die seine Kollegen in der aktuellen "Holiday on Ice"-Show zeigen, sind selbst für den Profi neu. So gebe es einen Eiskunstläufer , der sich in der Luft drei Mal um die eigene Achse drehen könne - und zwar in beide Richtungen. "Das habe ich vorher noch nicht gesehen", sagt Schramm.

Seitdem er 2000 die Revue verlassen hat, habe sich viel verändert, meint er: "Das Showbusiness ist sehr schnell und kurzlebig geworden." In dem 200- bis 300-köpfigen Team gebe es nur drei Leute, die er noch von früher kenne. Damit die Produktion den Zuschauern gefalle, müsse sie heute ständig dem Zeitgeist angepasst werden.

Neben seinem Engagement bei "Holiday on Ice" arbeitet Schramm unter anderem als Designer, freischaffender Fotograf, Berater und Coach. Seitdem er 1997 und 2010 durch übermäßigen Stress eine Gesichtslähmung bekam, lasse er alles ein bisschen ruhiger angehen: "Ich lege immer wieder mal eine Auszeit ein", sagt er. Dann geht er zum Beispiel auf Reisen oder auf Pilgerschaft. Doch zunächst ist er bis Ende März 2015 mit der Eisrevue unterwegs. Bis zu drei Shows am Tag stehen an: "Da muss man seine Kräfte bündeln", sagt der 54-Jährige.

Weitere Infos und Karten im Internet:

holidayonice.de