Versuchungen und Versuche auf dem Weg zur Freiheit

Saarbrücken · Vom 8. bis 11. Dezember zeigt das Kino Achteinhalb in Saarbrücken eine Filmreihe zum Kino Spaniens während der Übergangsphase von der Diktatur Francos zur Demokratie: „Cine de la Transición“.

 Die „Shirley Temple Story“ wird am Sonntag gezeigt.Foto: Kino

Die „Shirley Temple Story“ wird am Sonntag gezeigt.Foto: Kino

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39 Jahre war Francisco Franco Diktator Spaniens. Als er am 20. November 1975 starb, ging mit ihm das politische System, das er geschaffen hatte, zu Ende. Die Jahre von seinem Tod bis zum gescheiterten Militärputsch 1981 gelten als die Zeit der Transición, die Phase des Wandels von der Diktatur zur repräsentativen Monarchie. Dieser Zeit widmet sich eine Filmreihe "Cine de la Transición", die das Kino Achteinhalb ab Donnerstag zeigt. Dabei nimmt sie das linke, systemkritische Kino der Zeit ins Auge. "Cine de la Transición" startet am Donnerstag, 8. Dezember, 19 Uhr mit dem Film "Ocaña - Retrat intermittent" (Ocaña - das unterbrochene Porträt). Die Dokumentation handelt vom titelgebenden Maler, Performancekünstler und Transvestiten Pepe Ocaña. Vor dem Film wird die Reihe von der Berliner Wissenschaftlerin Sabine Schöbel eingeleitet, die "Cine de la Transición" kuratiert hat. An dem Abend wird der katalanische Sänger Pau Alabajos einige Lieder aus der Zeit der Transición präsentieren.

Die Reihe setzt sich am Freitag, 9. Dezember, um 19 Uhr mit "Toque de queda" (Sperrstunde) fort. Die Geschichte beginnt im Sommer 1975, mit der Hinrichtung von fünf spanischen Antifaschisten durch das Regime. Die junge Mutter Marta gehört zur Gruppe, wird aufgrund ihrer Schwangerschaft aber begnadigt und muss bis zur Amnestie im Gefängnis bleiben. An ihrem Schicksal zeigt sich der Todeskampf der Diktatur . Der Film wird eingeführt von Janett Rheinstädler, Professorin an der Romanistik/Hispanistik der Saar-Uni, und von Oleksandr Pronkevych von der Universität im ukrainischen Mykolajiv.

Am Samstag, 10. Dezember, 19 Uhr, wird die Dokumentation "La vieja memoria" (Alte Erinnerungen) gezeigt. Kurz nach dem Tod Francos gedreht, versucht der Film die Geschichte Spaniens in den Jahren von 1931 bis 1939 zu rekonstruieren. Der Film wird von Tim Christmann, von der Romanistik/Hispanistik der Universität des Saarlandes vorgestellt. Die Reihe endet mit Antonio Padros‘ "Shirley Temple Story", der am Sonntag, 11. Dezember, bereits um 18 Uhr gespielt wird. Die musikalische Allegorie handelt von der Reise einer fiktiven Shirley Temple, die symbolisch für die spanische Nation steht, durch die Südstaaten der USA, auf der Suche nach dem Zauberer von Oz.

kinoachteinhalb.de

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