Polizei warnt Grusel-Clowns

Saarbrücken · Die Saar-Polizei hat Nachahmer vor aggressivem Verhalten als Horror-Clown gewarnt. Täter müssten sich unter Umständen wegen Nötigung, Bedrohung oder Körperverletzung verantworten.

Die Polizei versteht bei Grusel-Clowns, die andere Menschen erschrecken oder sogar bedrohen, keinen Spaß. Das machte sie gestern nach dem landesweit ersten Vorfall dieser Art deutlich. Horror-Clowns bewegten sich "am Rande der Legalität", schrieb die Polizei bei Facebook . Die Grenze zwischen Erschrecken und direktem Angriff sei fließend. "Von der bloßen Ordnungswidrigkeit bis hin zur Nötigung , Bedrohung oder Körperverletzung reicht dabei die Bandbreite, für die sich der ‚Spaßvogel‘ verantworten muss", so die Polizei .

Am Samstagabend hatte ein als Clown verkleideter 26-Jähriger Zugreisende in einer Regionalbahn von Saarbrücken nach St. Wendel mit einem Messer bedroht (die SZ berichtete). Als er in Neunkirchen ausstieg, belästigte er dort noch eine Frau mit Kind, die im Zug nach Homburg saß, indem er von außen an die Fensterscheibe klopfte. Zwei Stunden später erwischten die Polizisten den Mann in Neunkirchen. Laut Bundespolizei handelt es sich um einen polizeibekannten Deutschen, der bei seiner Tat betrunken war. Derzeit werde die Videoaufzeichnung aus der Regionalbahn ausgewertet, sagte ein Sprecher der Bundespolizei . Sie ermittelt wegen Nötigung .

Seit Tagen registriert die Polizei bundesweit Attacken solcher vermeintlicher Clowns, die Passanten erschrecken und zum Teil auch angreifen. Allein in Nordrhein-Westfalen hat es in den vergangenen Tagen rund 110 polizeibekannte Vorfälle mit Grusel-Clowns gegeben, wie das Innenministerium mitteilte.

In sozialen Netzwerken verbreiten sich derzeit Meldungen über Horror-Clowns, die angeblich gesichtet wurden. Die Polizei warnte jedoch vor Falschmeldungen. Wer einen Horror-Clown sieht, solle Ruhe bewahren und gelassen bleiben. "Hinter der Maske steckt in der Regel ein Mensch, der einen Streich spielen will", so die Polizei . Bei einem Angriff solle man nicht zögern, die Polizei über den Notruf 110 zu verständigen.

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