800 000 Euro für Fahrradbrücke

Saarbrücken · Der Osthafen unterbricht einen Radweg, dem Baudezernentin Rena Wandel-Hoefer „weitreichende Bedeutung“ für den Tourismus zuschreibt. Deshalb will die Stadt die Lücke im Radweg schließen – mit einer Pontonbrücke.

 Hier will die Stadt eine Brücke über den Osthafen schlagen, damit die Radfahrer künftig nicht hinter dem Silo (im Hintergrund) entlangfahren müssen, wenn sie auf der rechten Saarseite in Richtung Daarler Wiesen wollen. Foto: Becker&Bredel

Hier will die Stadt eine Brücke über den Osthafen schlagen, damit die Radfahrer künftig nicht hinter dem Silo (im Hintergrund) entlangfahren müssen, wenn sie auf der rechten Saarseite in Richtung Daarler Wiesen wollen. Foto: Becker&Bredel

Foto: Becker&Bredel

Die Sanierung der Fahrbahn der Wilhelm-Heinrich-Brücke ist verschoben und erneut zum Politikum geworden. Während die Stadtratsparteien wieder darüber diskutieren, ob zwei der acht Fahrspuren künftig den Radfahrern vorbehalten bleiben sollen, baut die Stadtverwaltung für rund 800 000 Euro am Stadtrand eine eigene Brücke für Radfahrer und Fußgänger - im Osthafen. An dem Ort, der - wie es Baudezernentin Rena Wandel-Hoefer im Frühjahr bei der Vorstellung der Pläne formuliert hat - für "Freizeit, Kreativwirtschaft, Wohnen und so weiter" attraktiv gemacht werden soll, wird der Saar-Altarm überbrückt. Eine Pontonbrücke, also eine schwimmende Konstruktion, soll eine Lücke im Radwegenetz schließen. Die Baudezernentin spricht von einer "weitreichenden Bedeutung" dieses Radwegs für den Tourismus.

Ob dieser Radweg direkt am Hafenbecken vorbeiführen, oder ob er hinter dem alten Silo angelegt wird, scheint noch offen. Im September soll es dazu ein Gespräch zwischen der Stadtverwaltung und denen geben, die das alte Silo und das Gelände drumherum schon seit einigen Jahren für Partys und Kulturveranstaltungen nutzen.

Mit Rodungsarbeiten zur Vorbereitung des Brückenbaus hat die Stadt am Ufer des Hafens bereits begonnen. In den nächsten Wochen wird nach Angaben des Baudezernats an beiden Ufern die Erde zunächst nur bis einen Meter unter Geländeniveau abgetragen.

"Diese behutsame Vorgehensweise hängt mit darauf folgenden archäologischen Untersuchungen zusammen, da man im Gebiet Funde aus der Römerzeit nicht ausschließen kann", erklärt die Stadtverwaltung. Erst nach "Freigabe" durch die Denkmalschützer trage man weiter Erde ab.

Die Bauarbeiten im Osthafen hat die Stadtverwaltung mit rund 1,6 Millionen Euro veranschlagt. In diesen Tagen soll mit dem Brückenbau begonnen werden.

Mitte November werden laut Zeitplan dann die schwimmenden Teile mit einem Mobilkran eingesetzt. Bis dahin sollen auch die Weg- und Landschaftsbauarbeiten weitestgehend abgeschlossen sein, so dass - wenn das Wetter mitspielt - im Dezember alles fertig ist. Dass der Stadtrat bis dahin eine Entscheidung in Sachen Wilhelm-Heinrich-Brücke getroffen hat, gilt - ganz unabhängig von der Wetterlage - als unwahrscheinlich.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort