Verein will Familie nach Brand helfen

Saarbrücken · Edda Maria Schmidt ist verzweifelt. Ihr Haus in St. Arnual ist nach einem Brand unbewohnbar. Der Verein Brandopferhilfe Saarland will die Familie mit Spenden unterstützen.

 Holger Staab vom Verein Brandopferhilfe Saarland steht mit Eigentümerin Edda Maria Schmidt und deren Tochter Anke Claudia Naumann vor dem Haus in der Saargemünder Straße, das nach dem Brand unbewohnbar ist. Foto: Becker&Bredel

Holger Staab vom Verein Brandopferhilfe Saarland steht mit Eigentümerin Edda Maria Schmidt und deren Tochter Anke Claudia Naumann vor dem Haus in der Saargemünder Straße, das nach dem Brand unbewohnbar ist. Foto: Becker&Bredel

Foto: Becker&Bredel

"Vor Ort habe ich gar nichts richtig mitbekommen. Ich hatte wackelige Knie und wusste nicht, was passiert", erzählt Edda Maria Schmidt. Am Samstag, 25. Februar, brach in ihrem Haus in der Saargemünder Straße in St. Arnual ein verheerender Brand aus (die SZ berichtete), gestern besuchte sie den Ort des Geschehens. Die Familie steht nun vor dem Nichts. Das Haus ist unbewohnbar, die Innenausstattung vernichtet.

"Die Decken und Böden sind so mit Löschwasser vollgesogen, dass das Haus derzeit nicht betreten werden darf. Seit es gebrannt hat, war ich nicht mehr in meinem Haus", berichtet Edda Maria Schmidt mit Tränen in den Augen. Sie lebte gemeinsam mit ihrer Tochter und ihren beiden Enkeln in dem dreistöckigen Haus, wobei die Tochter mit Enkel die Wohnung im Dachgeschoss bewohnte. Dort brach auch der Brand aus. "Es war nur eine Freundin meiner Enkelin in der Wohnung. Meine Tochter war arbeiten. Ich war in meiner Wohnung im zweiten Stock."

Sie selbst bemerkte den Brand nicht. "Meine Nachbarin machte mich darauf aufmerksam. Sie sah, dass aus dem Dachgeschoss Rauchschwaden aufstiegen. Ich konnte das Haus selbst verlassen und wurde von der Wirtin der Gaststätte ‚Schnokeloch im Gasthaus Müller-Siegel' direkt gegenüber nett aufgenommen." Auch die Freundin der Enkelin konnte das Gebäude selbst verlassen, rettete dabei noch Katze und Hund. Mehr bekam Schmidt vor Ort nicht mit. "Die Polizei und Feuerwehr fragte mich, ob ich etwas gekocht oder was ich gemacht hätte. Doch ich hatte nichts gekocht und war mit der Situation völlig überfordert", sagt Schmidt. Ihr fiel es sichtlich schwer, die Fassung zu wahren, als sie darüber berichtete. Die Brandursache ist nach Angaben der Polizei weiter unklar, die Ermittlungen dauern noch an.

Derzeit lebt Schmidt abwechselnd bei ihrem Sohn oder einem anderen Enkel. Nirgends zu lange, um niemanden auf Dauer zu belasten. Doch dies ist natürlich keine Dauerlösung. Hier kommt der neu gegründete Verein Brandopferhilfe Saarland ins Spiel. Offiziell Anfang Januar gegründet, hat sich der Verein zum Ziel gesetzt, von Hausbränden Betroffene in dieser schweren Zeit zu unterstützen. "Dazu sammeln wir Geld- und Sachspenden, die wir auch selbst entgegennehmen. Denn wir wollen die Betroffenen entlasten", erzählt Vereinsmitglied Holger Staab, der gestern selbst vor Ort war. Aktuell hat der Verein 16 Mitglieder: Polizisten, Rechtsanwälte, Feuerwehrleute, Immobilienmakler und Bauhelfer. "Für Frau Schmidt, Tochter und Enkel haben wir praktisch schon eine ganze Inneneinrichtung zusammen. Es fehlen nur noch Wohnungen", erklärt Staab. Das Problem sei aber, dass die Wohnungen nicht dauerhaft bezogen werden sollen. Denn das Brandhaus soll wieder renoviert werden. Edda Maria Schmidt möchte gerne in St. Arnual bleiben, ihre Tochter suche eine Dreizimmer-Küche-Bad-Wohnung im Saarbrücker Raum.

Weitere Informationen zu dem Verein, der auf Spenden angewiesen ist, stehen im Internet.www.brandopferhilfe.saarland

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