Bouillon plant Millionen-Projekt für Polizei

Saarbrücken · Auf bis zu 40 Millionen Euro werden die Kosten für einen Polizei-Neubau in Saarbrücken grob kalkuliert. Im September will Innenminister Klaus Bouillon Koalitionsausschuss und Ministerrat seine Pläne erläutern.

. Innenminister Klaus Bouillon (CDU ) hat große Pläne für die Polizei . Voraussichtlich schon im September will er im Ministerrat und möglicherweise auch im Koalitionsausschuss ein grobes Konzept zu einem millionenschweren Neubau für die Polizei in Saarbrücken und das Landesamt für Verfassungsschutz vorlegen. Unter dem Strich wird für das Großprojekt mit einem Kostenvolumen von rund 40 Millionen Euro kalkuliert. In Zeiten der Schuldenbremse sicher ein dicker Brocken. Einen Vorteil hat Stratege Bouillon in der Hand: Das Gelände ist bereits in Landesbesitz und an anderen Stellen könnten große Summen für Mieten eingespart werden.

Die Idee, im Rechteck zwischen Mainzer Straße, Hellwigstraße, Halbergstraße und Am Kieselhumes einen Neubau für eine große Polizeiinspektion zu errichten, die dann an das Polizeiareal des Landespolizeipräsidiums angrenzt, ist nicht neu. Die Strategen und Organisatoren der Arbeitsgruppe "Polizei 2020" hatten den Vorschlag schon vor Jahren gemacht. Das damalige Konzept verschwand aber in der Schublade.

Bouillon ließ die Planskizzen wieder ans Tageslicht holen und erweiterte die Überlegungen. Neben der Großinspektion, die aus den derzeitigen Polizeiinspektionen St. Johann (Karcherstraße), Alt-Saarbrücken (Ludwigsplatz) sowie Brebach gebildet werden könnte, soll auch ein Zentralgewahrsam in dem Neubau berücksichtigt werden, den dann auch die zweite Saarbrücker Inspektion in Burbach mit belegen kann. Auch das Landesamt für Verfassungsschutz mit seinen 77 Mitarbeitern soll an dieser Stelle einen neuen Standort finden. Derzeit residieren die Verfassungsschützer am Saarbrücker Neugrabenweg zur Miete. Für 2400 Quadratmeter zahlt der Steuerzahler mehr als 180 000 Euro im Jahr.

Der Neubau soll vermutlich vier Geschosse umfassen und für mehr als 430 Mitarbeiter entworfen werden. Benötigt wird nach groben Schätzungen eine Nutzfläche von mehr als 8000 Quadratmetern. Auch über ein eigenes Parkhaus wird nachgedacht. Die Grundstücke werden derzeit weitgehend als Parkplätze genutzt. Erste Überlegungen zur Finanzierung des Projektes, für das nach ehrgeizigen Plänen im Herbst 2018 der Spatenstich erfolgen könnte, gehen in die Richtung, dass die Landesentwicklungsgesellschaft (LEG) als Bauherr auftreten und die Vorfinanzierung übernehmen könnte. Die Polizei soll Miete und eigene Investitionen zahlen. Verkauft werden könnte dann das Gebäude der größten Polizeiinspektion des Landes in der Karcherstraße, wobei dort kurzfristig noch kräftig in den Brandschutz investiert werden muss.

Bis zum kommenden Jahr sollen zudem die Polizeiinspektionen Wadern und Nohfelden-Türkismühle zu einer rund um die Uhr besetzten Inspektion Hochwald zusammengelegt werden. Zum Standort äußerte Bouillon sich nicht. Geplant ist außerdem ein neues Aus- und Fortbildungszentrum für die Polizei , das in einem leerstehenden Gebäude neben der Verwaltungsfachhochschule in Göttelborn eingerichtet werden soll. Bouillon rechnet mit Kosten von sechs bis sieben Millionen Euro .

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