Saarland bereitet sich auf 6000 Flüchtlinge in diesem Jahr vor

Saarbrücken · Alleine im Juni kamen 600 Flüchtlinge ins Saarland – vor allem aus Syrien. In den Kommunen sollen für 10 Millionen Euro bis zu 1600 neue Flüchtlingswohnungen geschaffen werden, kündigte Innenminister Klaus Bouillon an.

Im Saarland werden in diesem Jahr insgesamt etwa 6000 Flüchtlinge erwartet, davon über 80 Prozent aus Syrien. Diese Zahlen nannte Sozialministerin Monika Bachmann (CDU ) gestern am Rande einer Informationsveranstaltung für mehr als 200 Haupt- und Ehrenamtler, die in der Betreuung und Integration von Flüchtlingen und Asylsuchenden tätig sind. Laut Ministerin kamen in der ersten Jahreshälfte bereits 2776 Flüchtlinge an die Saar. Hinter den Syrern lagen mit weitem Abstand die Afghanen und Iraker gemeinsam an zweiter Stelle der Flüchtlingsstatistik.

"Wir sind das Land, das bei der Betreuung der Flüchtlinge sehr gut aufgestellt ist", sagte Bachmann. So sei jetzt eine neue Broschüre ihres Ministeriums mit Antworten auf die 40 häufigsten Fragen zu den Themen Asyl und Flüchtlinge im Saarland erschienen. Bis Anfang Oktober, so kündigte sie an, werde zudem erstmals ein Flüchtlingsatlas herausgebracht. Die "Willkommenskultur" für Flüchtlinge im Saarland will die Ministerin beibehalten wissen, erteilte aber der Forderung der Piratenpartei eine Absage, das Saarland bis zum Jahr 2030 zum Flüchtlings-Zuwanderungsland mit dann bis zu 1,3 Millionen Einwohnern zu machen.

Innenminister Klaus Bouillon (CDU ) sagte auf Anfrage, das Wohnraumprogramm für Flüchtlinge laufe weiter auf vollen Touren. Insgesamt würden Anträge für 10 Millionen Euro bewilligt, mit denen in den Kommunen bis zu 1600 neue Flüchtlingswohnungen geschaffen werden könnten. Zwei Drittel davon seien bereits begonnen oder fertig gestellt. Peter Schmidt von der Bundesagentur für Arbeit sagte, im Saarland hätten die meist aus Syrien stammenden Flüchtlinge eine sehr hohe Chance, bleiben zu können und in den Jobcentern betreut zu werden.

Bei der Infoveranstaltung ging es um die aufenthaltsrechtliche Situation der Asylsuchenden und Flüchtlinge , ihre Aufnahme und Unterbringung in den Gemeinden, ihre Begleitung, Betreuung und Integration sowie ihre medizinische Betreuung und Beschäftigung.

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