Neues Leben im leeren Kaufhaus

Saarbrücken · Dem seit Jahren leerstehenden ehemaligen „C&A“-Haus steht eine kurze Karriere im Filmgeschäft bevor. Der große Bau wird dank guter Dekorateure vom verkannten Leerstand in der City zu „Lolas Bistro“.

 Die Deko-Elemente für das ehemalige C&A-Gebäude stimmen ein auf das Max-Ophüls-Festival. Foto: Becker&Bredel

Die Deko-Elemente für das ehemalige C&A-Gebäude stimmen ein auf das Max-Ophüls-Festival. Foto: Becker&Bredel

Foto: Becker&Bredel

Wer in den vergangenen Wochen an der Ecke Kaiserstraße/Victoriastraße entlangschlenderte, hat sich wahrscheinlich gewundert. Im ehemaligen C&A-Kaufhaus, das seit sieben Jahren im Dornröschenschlaf ruht, brannte auf einmal Licht. Das Erdgeschoss sah zwar noch still und leer aus.

Doch hinter graffitiverschmierten Schaufenstern deutete ein Neonschild mit der Aufschrift "Ophüls Café" an, dass hier etwas im Gange ist. Was genau, das verkündete Svenja Böttger gestern bei der Pressekonferenz zum Filmfestival Max Ophüls Preis: Das Kaufhaus wird während des Festivals zu "Lolas Bistro".

Hier werden sich von Dienstag, 24., bis Freitag, 27. Januar, allabendlich die Festivalbesucher treffen, um über Filme zu diskutieren und Filmemachern und Schauspielern beim Bier zu begegnen. Und sie werden bestimmt auch tanzen.

"Ich bin sehr, sehr happy, dass wir in das Gebäude gehen dürfen, das eine unglaublich spannende Kulisse hat, weil es Platz und Raum bietet und wirklich noch Kaufhauscharakter hat", sagte die neue Festivalleiterin voll Begeisterung. 1500 Quadratmeter Fläche umfasst allein das Erdgeschoss. Das Festival will auch weitere Etagen nutzen, um dort zwei Projekte der Reihe "MOP-Visionen" zu präsentieren. Die Rolltreppen, die Aufzüge - alles funktioniere noch, und überhaupt sei das Gebäude top in Schuss, erklärte Böttger. Auch sei das Kaufhaus barrierearm, was für die Festivalchefin ein wichtiges Kriterium bei der Gebäudewahl war. Man komme ebenerdig hinein, könne flott mit den Aufzügen hochfahren, und es gebe eine behindertengerechte Toilette. Jetzt geht es nur noch darum, die nackte Location cool einzurichten.

Zuständig dafür ist der neue Eventmanager des Festivals, der Saarbrücker Günter Hadam, der mit der Dekofirma von O. Häfele zusammenarbeitet. Gestern herrschte hinter den Schaufenstern schon reger Betrieb. Arbeiter hatten die Graffiti-Schmierereien bereits entfernt, blau-weiße Luftballon-Bündel herbeigeschleppt und Schaufensterpuppen aufgestellt. Es lohnt sich also, im Vorbeigehen öfter mal einen Blick durch die Scheiben zu werfen.

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