Bildungsminister: Einige Schulen müssen wohl schließen

Saarbrücken · Weiterführende Schulen müssen im Saarland wenigstens 220 Schüler von Klasse 5 bis 9 haben. Einige Schulen werden das aber wohl nicht schaffen. Der Bildungsminister rechnet daher mit „einzelnen“ Schulschließungen.

Die Schülerzahlen gehen zwar nicht so stark zurück wie erwartet. Dennoch müssen im Saarland wahrscheinlich einige Schulen schließen. Auch wenn der Rückgang geringer ausfalle, werde es voraussichtlich dazu kommen, "dass es im Rest der Legislaturperiode (bis 2017, Anm. d. Red.) einzelne Schulschließungen geben wird", sagte Bildungsminister Ulrich Commerçon (SPD ). Dies könne im übernächsten Schuljahr zwei oder drei Standorte betreffen. Letztlich entschieden aber die Schulträger, also die Landkreise. Während 2010 noch ein Rückgang der Schülerzahl um über 21 Prozent bis 2020 prognostiziert war, gehe man jetzt von 17,9 Prozent aus.

Weiterführende Schulen müssen laut Gesetz mindestens 220 Schüler in den Klassen 5 bis 9 haben. Gelingt dies in zwei aufeinanderfolgenden Schuljahren nicht, kann die Schule mit einer anderen Schule zusammengelegt oder geschlossen werden. Eine Ausnahme sieht das Gesetz nur vor, falls "wichtige pädagogische, organisatorische, siedlungs- oder wirtschaftsstrukturelle Gründe" einer Schließung entgegenstehen. Will ein Landkreis als Schulträger eine weiterführende Schule erhalten, obwohl sie in zwei aufeinanderfolgenden Schuljahren weder die Mindestschülerzahl erreicht noch einer der Ausnahmegründe vorliegt, so muss der Kreis dem Land 15 Prozent der Personalkosten der Lehrer erstatten. Angesichts der Finanzsituation der Kommunen dürfte dies kaum infrage kommen.

Laut Prognosen des Ministeriums werden im neuen Schuljahr zehn Gemeinschaftsschulen unter den geforderten 220 Schülern bleiben, wie aus der Antwort des Ressorts auf eine Grünen-Anfrage von Anfang Juni hervorgeht: Großrosseln, Bous, Mandelbachtal, Nonnweiler, Quierschied, Friedrichsthal, Saarlouis I, St. Ingbert I, Neunkirchen-Wellesweiler und Spiesen-Elversberg. In den folgenden Schuljahren könnte dies für sechs weitere Schulen gelten. Diese Prognosen hätten jedoch "keine Aussagekraft zur Existenz des Standortes", so das Ministerium. Man strebe "einvernehmliche Lösungen" mit den Schulträgern an.

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