Architektenkammer würdigt den Umbau der Berliner Promenade

Saarbrücken · Die Stadt Saarbrücken hat für die Aufwertung und Neugestaltung der Berliner Promenade den Bauherrenpreis der Architektenkammer des Saarlandes in der Kategorie Stadtplanung gewonnen.

 Am Willi-Graf-Ufer laden breite Stufen die Passanten dazu ein, zu verweilen und aufs Wasser zu schauen. Fotos: Heiko Lukas

Am Willi-Graf-Ufer laden breite Stufen die Passanten dazu ein, zu verweilen und aufs Wasser zu schauen. Fotos: Heiko Lukas

 Südländisches Flair verbreiten die Bänke am Willi-Graf-Ufer.

Südländisches Flair verbreiten die Bänke am Willi-Graf-Ufer.

Wenn Straßen einen Niedergang erleben, haben sie es schwer, wieder aufzublühen. Jeder kennt Gegenden, die von den Leuten aus verschiedenen Gründen gemieden werden und dadurch immer mehr herunterkommen, veröden und verdrecken. Die Berliner Promenade in Saarbrücken , in den 1960ern noch 1a-Lage und Sinnbild des Konsums und des Wohlergehens, stand auch vor solch einer Entwicklung, bekam aber in den letzten zwei, drei Jahren wieder die Kurve, und zwar als Teilprojekt von "Stadtmitte am Fluss".

Sie wird von einer wachsenden Zahl Menschen wieder als Spazierweg gewählt sowie von Einzelhändlern und Gastronomen als Standort. Warenhäuser der Bahnhofstraße öffnen für ihre Kunden wieder die "Hintereingänge" zur Promenade und helfen ihr wieder zu alter Bedeutung. Dass viele Saarbrücker sich inzwischen über Verdreckung durch Kaugummi- und andere Flecke empören, deutet immerhin auf die neue Beliebtheit hin. Vielleicht hält eines Tages auch die neue Reinlichkeit Einzug. Die Saarbrücker Baudezernentin Rena Wandel-Hoefer hebt hervor, dass die öffentlichen Investitionen "Schule machen", dass Private nachziehen und die Berliner Promenade wieder hochbringen. Nun hat die Berliner Promenade auch beim Bauherrenpreis der Architektenkammer des Saarlandes eine hohe Würdigung erfahren, nämlich einen Preis in der Kategorie "Stadtplanung und Landschaftsarchitektur". Die Jury hob den "Schritt zu einer neuen Urbanität" und die zurückgewonnene "Aufenthaltsqualität" hervor. Endlich sei durch die Freitreppe der Zugang zum Fluss möglich, die Hinterhof-Atmosphäre sei vertrieben. Gleich drei Architekturbüros waren als Projektgemeinschaft beteiligt: Bierbaum. Aichele. Krüger + Krüger; Lukas und Lukas; Wandel Hoefer Lorch Architekten und Landschaftsarchitekten. Planungsbeginn war 2007, Baubeginn 2010, Fertigstellung Juni 2013.

In der Beschreibung der Architekten heißt es: "Die Uferzone wird in drei klar voneinander abgegrenzte Bereiche gegliedert. Unterhalb des Promenadensteges sind die Dauerparkplätze für die Anwohner und Beschäftigten der Dienstleister. Die Anlieferstraße ist diesem Bereich vorgelagert und wird durch - Volumen bildende - Bänke vom eigentlichen Uferbereich mit hoher Aufenthaltsqualität abgeschirmt. Das ehemals abgeböschte Ufer wird zur "harten" Uferkante umgestaltet. Es entsteht eine wassernahe und großräumige Freifläche mit multifunktionaler Nutzung, die vielfältige Aktivitäten ermöglicht."

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