Aufzug am Saarbrücker Hauptbahnhof über Wochen hinweg kaputt

Saarbrücken · Ein über Wochen hinweg defekter Aufzug am Saarbrücker Hauptbahnhof macht einem gehbehinderten SZ-Leser das Leben schwer – und kostet ihn sogar bares Geld. Schuld sind laut Bahn Lieferschwierigkeiten bei einem Ersatzteil.

Von wegen "Die Bahn macht mobil" - Gerhard Behr aus Saarbrücken kann über diesen Werbeslogan nur schmunzeln. Dabei ist ihm eigentlich gar nicht zum Lachen zumute. Der Berufspendler ist stark gehbehindert. "Es ist auch sonst für mich schon nicht einfach, mit dem Zug zu fahren", sagt der SZ-Leser. Seine Verbindungen müsse er erst auf potenzielle Hürden überprüfen. Doch nun erschwere ihm ein seit Wochen defekter Aufzug am Saarbrücker Hauptbahnhof das Bahnreisen zusätzlich.

Normalerweise nehme er den Ausgang zum Quartier Eurobahnhof. Doch der dortige Fahrstuhl sei schon häufiger außer Betrieb gewesen und nun seit mehreren Wochen defekt. Als Alternative gebe es dort, obwohl dieser Weg zunehmend genutzt werde, nur eine Treppe. Die komme jedoch für ihn wegen seiner Behinderung nicht in Frage: "Aber auch Reisende mit Koffern und Mütter mit Kinderwagen haben dort große Probleme", hat Behr beobachtet.

Für ihn ist der kaputte Aufzug gleich doppelt problematisch. Denn er wohnt direkt hinter dem Quartier Eurobahnhof und bestellt sich normalerweise ein Taxi an den Ausgang. Da er diesen zurzeit aber nicht nutzen kann, muss er nun seit Wochen am Hauptausgang ein Taxi nehmen und mit diesem einen Umweg durch die Stadt fahren: "Das kostet mich jedes Mal etwa zehn Euro mehr", sagt Behr. Insgesamt habe er dafür inzwischen mehrere hundert Euro ausgegeben. Die Bahn-Mitarbeiter, die er angesprochen habe, hätten ihm nicht weiterhelfen können.

Eine Bahn-Sprecherin bedauert die Umstände. Da Aufzüge in Bahnhöfen oft ein "sensibles Thema" seien, versuche man, diese bei Ausfällen so schnell wie möglich zu reparieren. Dabei habe es im vorliegenden Fall jedoch eine Folge unglücklicher Umstände gegeben. Der Zulieferer habe ein Ersatzteil nicht liefern können, so dass dieses direkt beim Hersteller bestellt werden musste. Und das habe länger gedauert. Die Bahn-Sprecherin sicherte jedoch zu, dass die Reparatur des Aufzuges nun in Kürze abgeschlossen werde. Auf einen Ersatz für seine zusätzlich angefallenen Taxikosten kann Behr wohl nicht hoffen.

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