Hitzewarnung für das Saarland - Hohe Zahl von Notfall-Patienten erwartet

Saarbrücken · Mit den Temperaturen steigt die Zahl der Warnungen von Ämtern und Behörden: Angesichts der Hitzewelle gelte es unter anderem, Überanstrengungen zu vermeiden und viel zu trinken. Spaß haben darf man trotzdem.

 Gaaaaanz wichtig bei diesem Wetter: ausreichend trinken! Foto: Fotolia

Gaaaaanz wichtig bei diesem Wetter: ausreichend trinken! Foto: Fotolia

Foto: Fotolia

Keine Witze über die Hitze: Der Deutsche Wetterdienst hat eine amtliche Hitzewarnung für das Saarland herausgegeben. Die Temperaturen könnten am Samstag örtlich über die Marke von 40 Grad steigen. Infolgedessen sei mit einer extremen Wärmebelastung zu rechnen. Das saarländische Umweltministerium hat zudem vor steigenden Ozonwerten gewarnt. Zwar hätten diese im Saarland bislang noch unter der Informationsschwelle von 180 Nanogramm pro Kubikmeter gelegen, doch sei mit einem Anstieg zu rechnen. Bei hohen Ozonwerten sollten erhebliche körperliche Anstrengungen im Freien vermieden werden.

Infolge der extremen Temperaturen wird bereits mit einem Anstieg der Notfall-Patienten gerechnet. Nach Angaben der Deutschen Angestellten-Krankenkasse (DAK ) im Saarland wurden im besonders heißen Sommer 2013 im Saarland 44 Patienten wegen Hitzeproblemen in Kliniken eingeliefert - fast doppelt so viele Menschen wie in dem vergleichsweise milderen Sommer 2011.

"Die tropischen Temperaturen machen vor allem Kindern und älteren Menschen zu schaffen", erklärt Claus Uebel, Sprecher der DAK-Gesundheit im Saarland. "Viele vergessen durch das nachlassende Durstempfinden, regelmäßig zu trinken. So kann es schnell zu Dehydratation, einem Wassermangel im Körper, kommen." Die Folge sind Verwirrtheit, Kreislaufprobleme, Kopfschmerzen und Bewusstlosigkeit bis hin zu Organversagen. Das Deutsche Rote Kreuz (DRK) empfiehlt daher: "Die tägliche Trinkmenge von rund zwei Litern sollte mindestens um einen Liter erhöht werden", so DRK-Bundesarzt Peter Sefrin. Kranke Menschen seien besonders gefährdet, da bestimmte Medikamente entwässernd wirkten. Alkoholkonsum stelle einen zusätzlichen Gefährdungsfaktor dar, da auch er zu Flüssigkeitsverlusten führe. Gesundheitsministerin Monika Bachmann rät zudem: "Halten Sie sich in kühlen Räumen auf."

Wer Abkühlung in Freibädern und Badeseen sucht, sollte ein paar Regeln beachten, wie die Deutsche Lebensrettungs-Gesellschaft (DLRG) im Saarland mitteilt. So sei es wichtig, den Körper auf die ersehnte Abkühlung vorzubereiten. "Die Dusche ist vor dem Sprung ins Becken ein Muss", erklärt Tobias Wagner von der DLRG im Saarland. Das gelte besonders für Badeseen . Dort sinke die Temperatur nämlich mit zunehmender Tiefe sehr stark. Diese Temperaturunterschiede könnten bei erhitzten Körpern zu Kreislaufproblemen mit akuter Atemnot bis hin zum Herzversagen führen.

Die Hitze heizt auch der Natur ein. Das Innenministerium warnt vor einer "mittleren bis hohen Waldbrandgefahr". Im Wald sollten deshalb offenes Feuer und das Rauchen vermieden und Zigarettenkippen nicht aus dem Fahrzeug geworfen werden.

Die geringe Verdünnung der Restverschmutzung aus Kläranlagen und die hohen Wassertemperaturen können nach Angaben des Umweltministeriums zudem problematisch für Fische werden, gerade für Forellen. "Durch die Verschmutzung entsteht bei hohen Temperaturen ein starker Sauerstoffverbrauch. Im schlimmsten Fall kann das zu Fischsterben aus Sauerstoffmangel führen", so Umweltminister Reinhold Jost . Gleichzeitig führe die starke Sonneneinstrahlung zur Massenentwicklung von Algen.

Aufgrund der Hitze muss auch mit der Absage von Veranstaltungen oder Wettkämpfen gerechnet werden. Es gilt, sich rechtzeitig zu informieren. Der Saarländische Tennisbund hat bereits Spiele an diesem Wochenende abgesagt.

Die DAK schaltet heute wegen der extremen Hitze eine Hotline. Zwischen 10 und 16 Uhr informieren Ärzte unter (0800) 11 11 841 über das richtige Verhalten und hitzebedingte Beschwerden.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort