Eine Reise, die sich gelohnt hat

Saarbrücken · In sechs Monaten haben sie in Metz mehr als 110 000 Besucher angelockt: Jetzt sind die Werke wieder „zu Hause“ in der Modernen Galerie. Und das Centre Pompidou zieht eine herausragende Bilanz.

 Rückkehr der Kunstwerke vom Centre Pompidou Metz ins Saarlandmuseum Saarbrücken: Auch die „Zwei Damen am Fenster“ von Max Beckmann sind zurück. Das Auspacken begleitet Ingrid Schwarz vom Saarlandmuseum. Foto: Iris Maurer

Rückkehr der Kunstwerke vom Centre Pompidou Metz ins Saarlandmuseum Saarbrücken: Auch die „Zwei Damen am Fenster“ von Max Beckmann sind zurück. Das Auspacken begleitet Ingrid Schwarz vom Saarlandmuseum. Foto: Iris Maurer

Foto: Iris Maurer

Es dämmerte schon, als am Donnerstagnachmittag die letzten großen Kisten aus einem Lastwagen in den Hintereingang der Modernen Galerie geschoben wurden. In den letzten Tagen kamen 230 Kunstwerke der Modernen Galerie aus Metz zurück, wo sie in der Ausstellung "Entre deux horizons - Zwischen zwei Horizonten" seit Ende Juni 2016 gezeigt wurden.

Die Mitarbeiter einer Spedition, die darauf spezialisiert ist, Kunstwerke zu transportieren, gehen ganz sanft mit den Holzboxen um und werden dabei von Lisa Wagner, einer der Restauratorinnen der Modernen Galerie, nicht aus den Augen gelassen. Jeder Handgriff sitzt, die Kisten werden wohlbehalten abgestellt.

Nun müssen sich die Kunstwerke in den geschlossenen Umzugskisten erst mal 24 Stunden akklimatisieren. Dann werden sie geöffnet und vom Restauratoren-Team ganz genau und detailliert untersucht. Bisher ging alles gut, auch die eisigen Temperaturen der letzten Tage haben den Kunstwerken nichts anhaben können. "Die Kunstwerke haben in den geschlossenen Kisten die geforderte konstante Temperatur. Daher machen die Temperaturen draußen den Kunstwerken keine Probleme", erklärt Kathrin Elversvamberk, die stellvertretende Leiterin der Modernen Galerie.

Unter den Mitarbeitern herrscht freudige Aufregung, dass die Kunstwerke endlich wieder im Haus sind. Man hat sie vermisst, auch wenn die Ausstellung in Metz sehr erfolgreich war und überdurchschnittlich viele deutsche Besucher in das Centre Pompidou geführt hat. "Die Ausstellung war eine richtige Win-win-Situation. Das Centre Pompidou hat deutschlandweit an Bekanntheit gewonnen, genauso wie durch unsere Kunstwerke die Moderne Galerie weit über die Grenzen wahrgenommen wurde", erzählt Elversvamberk. Knapp 112 000 Besucher hatte die Ausstellung in sechs Monaten, allein zur Vernissage kamen 1339 Menschen. Die Ausstellung wurde in Paris beworben und frankreichweit beachtet. Besonders nachgefragt waren Tagesfahrten nach Metz mit Besichtigung der Ausstellung. "Es kamen Gruppen von Kunstmuseen aus verschiedenen Städten wie von der Kunsthalle Karlsruhe. Ein Riesenerfolg waren aber auch die Fahrten, die wir angeboten hatten", berichtet die stellvertretende Leiterin weiter.

Ursprünglich hatte das Team der Modernen Galerie nur drei Fahrten geplant, acht sind es wegen der großen Nachfrage geworden. "Und die Ausstellung kam immer gut an. Es war eine Freude zu sehen, wie die Leute reagiert haben."

Viele der ausgestellten Werke waren Drucke und Papierarbeiten, die weniger bekannt waren. Sie hätten besonders viel Eindruck hinterlassen. Und hier sieht die Museumsleitung auch einen Anreiz für künftige Projekte. Überhaupt soll das Ende der Ausstellung nicht das Ende der Zusammenarbeit mit dem Centre Pompidou sein.

 Die Metzer Ausstellung „Zwischen zwei Horizonten. Deutsche und französische Avantgarden aus dem Saarlandmuseum“ endete am 16. Januar. Die Werke sind wieder in der Heimat. Foto: Felix Krebs

Die Metzer Ausstellung „Zwischen zwei Horizonten. Deutsche und französische Avantgarden aus dem Saarlandmuseum“ endete am 16. Januar. Die Werke sind wieder in der Heimat. Foto: Felix Krebs

Foto: Felix Krebs

"Es war ein sehr herzlicher Austausch, es hat alles wunderbar funktioniert, und die Teams der beiden Museen haben sich sehr gut verstanden. Es soll erst das Startprojekt gewesen sein. Außerdem haben wir durch die Metzer auch neue Beziehungen zu anderen französischen Museen knüpfen können, das ist alles sehr vielversprechend für weitere Projekte", sagt Elversvamberk.

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