Der Kunst geht ein Licht auf

Saarbrücken · Im Sommer bleibt die Stadtgalerie vier Wochen geschlossen. Es gibt ein neues Lichtkonzept. Zuvor ist aber noch die überregional angelegte Ausstellung von Karin Ströbel geplant. Die Künstlerin stellt parallel auch in Frankreich und Luxemburg aus.

 Politisch aktuell ist die Kunst von Katrin Ströbel, die ab Mai zu sehen ist. Unser Foto zeigt ein Videostill aus der Arbeit ,,Frontières Fluides'' von 2015. Foto: Ströbel/Stadtgalerie

Politisch aktuell ist die Kunst von Katrin Ströbel, die ab Mai zu sehen ist. Unser Foto zeigt ein Videostill aus der Arbeit ,,Frontières Fluides'' von 2015. Foto: Ströbel/Stadtgalerie

Foto: Ströbel/Stadtgalerie

Bald wird uns in der Saarbrücker Stadtgalerie ein neues Licht aufgehen. Denn im August erhalten die Ausstellungsräume neue Lampen und zugleich ein neues Lichtkonzept, wie Direktorin Andrea Jahn dieser Tage im städtischen Kulturausschuss berichtete. Es wurde nach 15 Jahren auch Zeit, findet Jahn. So werde die Beleuchtung auch energetisch auf den neuesten Stand gebracht. Der Preis dafür: Vier Wochen lang bleibt die Stadtgalerie im Sommer zu.

Zwei große Ausstellungen erwarten die Kunstfreunde noch in diesem Jahr im Haus am St. Johanner Markt. Vom 13. Mai bis 31. Juli wird die Künstlerin Karin Ströbel die komplette Stadtgalerie unter dem Titel "Frontières Fluides" bespielen, kündigte Jahn an. Die Künstlerin ( Jahrgang 1975), die in Stuttgart und Marseille lebt und als Kunstprofessorin in Nizza unterrichtet, beschäftigt sich vor allem mit Fragen rund um Migration. In Saarbrücken wird Ströbel (Video-)Installationen ihres titelgebenden Projekts der "Flüssigen Grenzen" zeigen. Darüber hinaus auch Zeichnungen, die auf ihren Reisen durch Afrika, Australien und Süd- und Nordamerika entstanden. Diese Werke würden, so Jahn, durch neue, ortsbezogene Elemente, ergänzt.

Parallel zur Saarbrücker Ausstellung werden Arbeiten Ströbels auch in einer Gruppenausstellung des Museums Frac Lorraine in Metz sowie im Kristall-Museum von Saint Louis-lès-Bitche und im Kunstzentrum Nei Liicht in Düdelingen/Luxemburg zu sehen sein.

Vom 16. September bis Januar 2017 lädt die Stadtgalerie erneut zu einer Doppelausstellung ein. Mit Max Eastley (Jahrgang 1944) und Martin Riches (Jahrgang 1942) stellen sich zwei Briten vor, die kinetische Kunst mit Klangkunst verbinden. Eastleys "Sound Installations" nutzen etwa die energetischen Kräfte von Wind, Wasser, Eis und Elektrizität, um sie in Klänge zu verwandeln. Riches wiederum, der unter dem Titel "Voice Machine" ausstellt, interessiert sich laut Jahn in jüngster Zeit besonders für mechanische Sprachsynthese (The Talking Machine), Animatronics und den Bau mechanischer Uhren. In der Vergangenheit hörte man vom Förderkreis der Stadtgalerie in der Öffentlichkeit wenig. Doch das soll sich bald ändern, verspricht Stephan Oberhauser. Der Saarbrücker Unternehmenssprecher arbeitete lange in der Werbung und gehört zum neuen Vorstand des Vereins. Seit Mitte vorigen Jahres im Amt, will er nun verstärkt die Werbetrommel rühren, um Sponsoren für die Galerie zu gewinnen. Beflügelt hat den Förderkreis auch die gute Arbeit der neueren Direktorin. "Wir sind begeistert, was Frau Jahn da auf die Beine stellt", schwärmt Oberhauser, als er gemeinsam mit Vorstands-Kollege Lutz Günther die Pläne des Vereins im Saarbrücker Kulturausschuss vorstellt. Man habe sich bereits viele neue Formate überlegt, um Firmen dazu zu bringen, die Stadtgalerie auch für Events zu nutzen, erklärt Oberhauser, wohin die Reise gehen soll. Zum Beispiel könnten Unternehmen eine Sitzung in der Stadtgalerie abhalten und anschließend mit einer geführten Besichtigung durch die Galerie ihren Mitarbeitern die Kunst näherbringen. Denn der Förderkreis will nicht nur die Unternehmensleitungen erreichen, diese sollten auch ihre Mitarbeiter "mitziehen". Nicht nur in Saarbrücken will der Förderkreis für solche Angebote werben, auch überregional, in der Großregion.

Weitere Veranstaltungsformate will man sich gemeinsam mit Schlagzeug-Professor Oliver Strauch von der Hochschule für Musik überlegen. "Das Rahmenprogramm bleibt aber Rahmenprogramm, wir machen aus der Stadtgalerie keine Eventhalle", versichert Lutz Günther.

Als Erstes aber will der Vorstand für eine größere "Sichtbarkeit" des Förderkreises selbst sorgen: etwa mit einem eigenen Webauftritt und eigenem Logo. Zusätzlich will er Sponsoringlisten für seine Mitglieder auflegen, damit auch die Sponsoren sichtbarer werden. "Wir wollen den Sponsorfirmen eine Plattform bieten, auf der sie sich darstellen können", erläutert Oberhauser. Neben "einer Überraschung im Print-Bereich" bereitet der Förderkreis derzeit auch die Herausgabe eines Flyer mit Beitrittsformular vor. Mit dem Slogan "Das kostet weniger als eine Schachtel Zigaretten im Monat", warben die beiden Förderkreis-Vertreter sogleich die ersten Kulturausschuss-Mitglieder.

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