Freiwillige Helfer für Flüchtlinge

Saarbrücken · „Für mich – und für andere!“ heißt der Slogan für das Freiwillige Soziale Jahr (FSJ). Nach Vorstellung des Landes sollen Teilnehmer des FSJ sowie des Bundesfreiwilligendienstes nun auch bei der Flüchtlingshilfe ehrenamtlich eingesetzt werden.

 Das Rote Kreuz unternimmt mit den minderjährigen Flüchtlingen, die zurzeit in einer Köllerbacher Turnhalle untergebracht sind, auch Ausflüge in das Riegelsberger Freibad. Foto: Becker&Bredel

Das Rote Kreuz unternimmt mit den minderjährigen Flüchtlingen, die zurzeit in einer Köllerbacher Turnhalle untergebracht sind, auch Ausflüge in das Riegelsberger Freibad. Foto: Becker&Bredel

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Die am Freitag in der Landesaufnahmestelle in Lebach errichtete Zeltstadt mit 200 Feldbetten für Flüchtlinge wird auch weiterhin benötigt. Sie habe noch ausreichend Kapazitäten und müsse derzeit nicht erweitert werden, sagte gestern ein Sprecher des Deutschen Roten Kreuzes (DRK). Nach Angaben des DRK wurden seit Freitag 204 neu ankommende Flüchtlinge registriert. Man sei derzeit aber nicht in Bedrängnis, weil ein Teil dieser Flüchtlinge inzwischen in Wohnungen in der Aufnahmestelle umgezogen sei. Innenminister Klaus Bouillon (CDU ) sagte, es würden Zelte in Reserve gehalten und bereits Plätze dafür gesucht.

Inzwischen werden auch Überlegungen angestellt, was mit den Flüchtlingen passiert, wenn das Wetter schlechter wird. Falls sich die Platzsituation in Lebach in den nächsten Wochen nicht entspannt, sollen ab Oktober mehrere Winterzelte (oder ein großes) aufgestellt werden. Das Land müsste diese mieten. Diese Zelte verfügen über eine Heizung und eine Entlüftungsanlage sowie über festen Fußboden.

Bouillon kündigte zudem an, eine feste Arztpraxis in der Landesaufnahmestelle einzurichten. Das Rote Kreuz stellt derzeit eine 24-Stunden-Sanitätswache, die jedoch nicht mehr ausreiche, so der Innenminister . Außerdem sei er auf der Suche nach mindestens fünf Dolmetschern für die Landesaufnahmestelle. Diese sollten auf 450-Euro-Basis für sechs Monate beschäftigt werden. Sie müssten keine vereidigten Dolmetscher sein - es reiche, wenn sie eine Sprache beherrschen, die in der Landesaufnahmestelle gesprochen wird. Gesucht werden vor allem, aber nicht nur, arabisch sprechende Menschen.

Bouillon kündigte weiter an, bis Ende August bis zu 1000 Asylbewerber aus der Landesaufnahmestelle auf die 52 Städte und Gemeinden im Saarland zu verteilen. Wenn es nicht genügend Wohnraum gebe, drohe eine "gesellschaftspolitische Katastrophe". Wenn von den 20 000 Leerständen im Saarland nur 1000 Wohnungen für die Unterbringung von Flüchtlingen zur Verfügung stünden, habe man ungefähr 4000 Menschen versorgt. Bouillon wies noch einmal auf die millionenschweren Wohnraum-Programme des Landes hin, die einen Aufkauf von Wohnungen ermöglichen sowie finanzielle Anreize für eine Renovierung und eine Vermietung bieten.

Unterdessen kam es in Lebach zu ersten Zwischenfällen an der Landesaufnahmestelle. Nach SZ-Informationen wurden am Wochenende zwei Mal Steine aus Autos in Richtung der Flüchtlingsunterkunft geworfen. Eine Frau wurde dabei an der Schulter getroffen.

Wer Interesse an einem 450-Euro-Job als Dolmetscher in der Landesaufnahmestelle in Lebach hat, kann sich unter (0681) 501 2233 an das Innenministerium wenden.

 Seit vergangener Woche kümmern sich Helfer des Roten Kreuzes um die Flüchtlinge in der Landesaufnahmestelle. Foto: Ruppenthal

Seit vergangener Woche kümmern sich Helfer des Roten Kreuzes um die Flüchtlinge in der Landesaufnahmestelle. Foto: Ruppenthal

Foto: Ruppenthal

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HintergrundFür Gemeinden und Helfer bietet das Sozialministerium ab sofort diese Beratungshotline werktags von 9 bis 16 Uhr an: Tel. (06 81) 5 01 22 23. Fragen über Möglichkeiten der Betreuung, rechtliche Hinweise, praktische Tipps und Ansprechpartner sollen hier vermittelt werden. Unter www.saarland.de/131219.htm sind Ansprechpartner in den Kommunen aufgelistet. Sie geben Auskunft zum Bedarf an Flüchtlingswohnungen und Mietvertragsmodalitäten. red

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