Artenschutz auf der bunten Wiese

Saarbrücken · Mit dem Naturschutzgebiet Honigsack/Kappelberghang begann auf 1,1 Hektar für die Naturlandstiftung der Artenschutz in Fechingen. Mittlerweile ist das Netz aus Schutzräumen auf 32, 8 Hektar gewachsen.

 Es gilt, sie zu schützen: die blumigen Wiesen im Naturschutzgebiet Birzberg-Honigsack/Kappelberghang. Fotos: Axel Didion

Es gilt, sie zu schützen: die blumigen Wiesen im Naturschutzgebiet Birzberg-Honigsack/Kappelberghang. Fotos: Axel Didion

Orchideen sind für viele Menschen exotische Pflanzen aus fernen Ländern, doch sind Orchideenarten auf nahezu allen Kontinenten zu finden. Auch in Mitteleuropa existieren etwa 40 bis 60 Gattungen. Allerdings schwinden die Lebensräume der farbenfrohen Blumen durch den Rückgang der Weiden.

Um dem entgegenzuwirken und um die heimische Flora und Fauna zu erhalten, hat die Naturlandstiftung Saar (NLS) mit Fördergeldern des EU-Life-Projekts zwischen 2001 und 2006 in zwei Gebieten auf dem Geb- und Birzberg im Regionalverband auf rund 17 Hektar Pflegemaßnahmen umgesetzt. Ziel der EU-Förderung ist es, ein Netz aus Schutzgebieten mit dem Namen Natura 2000 zu erhalten. Hierzu zählt auch das in direkter Nähe gelegene Naturschutzgebiet "Honigsack/Kappelberghang", das erste Schutzgebiet der Naturlandstiftung im Regionalverband. 1986 begannen hier die Arbeiten auf 1,1 Hektar. Mittlerweile ist das Netz bei Fechingen auf 32,8 Hektar angewachsen, und damit das größte der Stiftung im Regionalverband, denn in der kleinbäuerlichen Landschaft um Fechingen leben viele seltene und gefährdete Pflanzen und Tiere.

"Eine besondere Bedeutung besitzen hier die orchideenreichen Trockenrasen, buntblumige und artenreiche Magerwiesen", sagt Axel Didion von der Naturlandstiftung Saar . Auf diesen blühe etwa der gewöhnliche Fransen-Enzian. "Er bring blaue Farbtupfer auf die Wiese und ist in Deutschland geschützt", erklärt der Biologe. Doch einige dieser Wiesen nutzten die Bauern nicht mehr. In der Folge eroberte der Wald langsam wieder das Gebiet, doch Busch und Baum raubten den Orchideen das Licht. "Einige dieser Flächen waren infolge der Nutzungsaufgabe mit Gebüschen zugewaschen und hatten ihre Bedeutung für die Fauna und Flora verloren. Deshalb wurden im Rahmen des Life-Projekts die verbuschten orchideenreichen Trockenrasen und ehemaligen Mähwiesen wieder freigestellt." Damit das auch so bleibt, arbeitet die NLS mit Landwirten und dem NABU-Ortsverband Kleinblittersdorf-Fechingen zusammen, die die Trockenrasen naturverträglich bewirtschaften.

Von der Maßnahme profitiert mittlerweile der Goldene Scheckenfalter. Der Tagfalter ist in der Bundesrepublik als "stark gefährdet" eingestuft, "womit Deutschland und dem Saarland eine besondere Verantwortung bei der Erhaltung der Art zukommt", erklärt der Biologe.

 Auch der gewöhnliche Fransenenzian ist gefährdet.

Auch der gewöhnliche Fransenenzian ist gefährdet.

Auch die Tochtergesellschaft Naturland Ökoflächen-Management GmbH (ÖFM) besitzt im Regionalverband rund 95 Hektar, auf denen vorwiegend Kompensations- und Ökokonto-Maßnahmen wie Gewässerrenaturierungen, Rückbaumaßnahmen, Entwicklung von Streuobstwiesen und Ähnliches umgesetzt werden. Mit dem Verkauf der Ökopunkte an Bauherrn werden Pflege und Erhalt der Projekte sowie neue Naturschutzmaßnahmen finanziert.

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