Saarland führt Pfingstferien ein

Saarbrücken · Die Pfingstferien kommen – das legt ein Erlass des Bildungsministers fest. Damit sollen die Zeiträume zwischen Unterrichts- und Ferienzeiten gleichmäßiger werden. Mit einer Änderung sind die Lehrer jedoch nicht einverstanden.

 Die saarländischen Schüler dürfen sich ab 2021 über Pfingstferien freuen. Allerdings bedeutet das nicht, dass sie insgesamt mehr freie Tage haben. Andere Ferien werden dafür um einige Tage gekürzt. Foto: Weigel/dpa

Die saarländischen Schüler dürfen sich ab 2021 über Pfingstferien freuen. Allerdings bedeutet das nicht, dass sie insgesamt mehr freie Tage haben. Andere Ferien werden dafür um einige Tage gekürzt. Foto: Weigel/dpa

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Hurra, Ferien! Saarländische Schüler bekommen ab dem Schuljahr 2020/2021 neue Ferien - erstmals werden in der Zeit zwischen Osterferien und Sommerferien Pfingstferien eingeschoben. Das geht aus dem Schulferien-Erlass hervor, der am 7. Oktober in Kraft getreten ist (AZ 4/C - 3.1.2.1.). Allerdings erhalten sie nicht mehr freie Tage, sondern es werden andere Ferien - etwa die Osterferien - um einige Tage gekürzt oder bewegliche Ferientage für die Pfingstferien genutzt. Auf diese Weise sollen die Unterrichtszeiträume zwischen den Ferien möglichst gleich lang sein, erklärt das Bildungsministerium auf SZ-Anfrage. So könne das Schuljahr sinnvoll rhythmisiert und Unterrichtszeiträume von mehr als zehn Wochen vermieden werden. Der Erlass plant die Ferien bis zum Schuljahr 2023/24 - Pfingstferien soll es demnach ab 2021 durchgängig geben. Die Sommerferien werden sich durch die neuen Pfingstferien nicht nach hinten verschieben, da diese per Beschluss der Kultusministerkonferenz langfristig festgelegt werden. Lehrerverbände, Eltern- und Schülervertretung seien in die Anhörung des Erlasses eingebunden gewesen. Es sei darauf geachtet worden, dass es bei der Festlegung der kleinen Ferienabschnitte grundsätzlich eine gemeinsame Kernwoche mit den Ferienzeiten in Rheinland-Pfalz gibt.

Auch Rheinland-Pfalz führt Pfingstferien sowie Winterferien ein. Die Neuregelung tritt 2017 in Kraft, aber erst später gibt es die erste Änderung: Liegt zwischen Weihnachten und Ostern ein sehr langer Unterrichtsblock, werden laut dem Mainzer Bildungsministerium 2019, 2020 und 2022 jeweils vor Fastnacht einwöchige Winterferien eingeschoben. Pfingstferien soll es geben, wenn der Abstand zwischen Ostern und Sommerferien sehr groß ist. Dies betrifft die Jahre 2021, 2023 und 2024.

Der Saarländische Philologenverband (SPhV) hält es für vernünftig, dass insbesondere in der ersten Jahreshälfte die Abstände zwischen den Ferien harmonisiert werden. "Wenn Ostern sehr früh im Jahr ist und die Sommerferien erst spät beginnen, ist das schon eine sehr lange Zeit", sagt SPhV-Vorsitzender Marcus Hahn. Nicht einverstanden sind die Philologen jedoch mit einer weiteren neuen Vorschrift des Erlasses: War es bisher so, dass an jedem letzten Tag vor dem Ferienbeginn der Unterricht nach der dritten Stunde endete, gilt dies künftig nur noch an den Tagen, an denen Zeugnisse ausgegeben werden. Vor anderen Ferien - etwa den Weihnachtsferien - muss nun bis einschließlich der letzten geplanten Stunde unterrichtet werden. "Beginnen die Weihnachtsferien erst kurz vor Heiligabend, ist das für Familien mit Kindern oft ein praktisches Problem. Familien haben in dieser Zeit viel Arbeit oder wollen Verwandte besuchen", sagt Hahn. Es sei eben auch die traditionelle Zeit der Weihnachtsfeiern, auch in den Verwaltungen. "Unter Umständen kommt es soweit, dass wir Unterricht bis 15 Uhr haben, wenn in den Ministerien schon die Weihnachtsfeier steigt", sagt Hahn. Zudem sei dies auch ein arbeitsrechtliches Problem, da sich die Arbeitszeit der Lehrer erhöhe.

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