Serie „Arbeitsplatz Krankenhaus“ Mit ihrer Hilfe atmen Babys besser
Saarbrücken · Wer denkt schon gern ans Krankenhaus – so lange er gesund ist? Hauptsache, das Krankenhaus ist da, und wir fühlen uns sicher, weil für den Notfall alles bereitsteht: Geräte und vor allem hilfsbereite Menschen. Genau um diese Menschen geht es in unserer Serie „Arbeitsplatz Krankenhaus“. Wir stellen die vor, die uns helfen, falls uns das Glück verlässt – oder uns auf dem Weg ins Leben beistehen. Heute: die Physiotherapeutin Anne Buxmann-Röder.
Als Physiotherapeutin gehört Anne Buxmann-Röder zu den Mitarbeitern des Winterberg-Klinikums, die mit Patienten aus wirklich allen Altersgruppen zu tun haben. Seit ihrer anderthalbjährigen Weiterbildung zur Neonatalbegleiterin kümmert sie sich vor allem um Babys. Viele Frühgeborene, deren Lunge nach der Geburt noch nicht richtig funktioniert, werden künstlich beatmet. Und hier kommt die 49-Jährige ins Spiel.
Mit speziellen Techniken unterstützt Buxmann-Röder die Atmung der Neugeborenen und regt so die Lungentätigkeit an. "Das ist ganz wichtig, damit sie möglichst schnell selbstständig atmen und quasi so richtig ins Leben starten können", erklärt sie. Aber nicht nur für die Kleinen ist Buxmann-Röder da. Auch auf Erwachsenen-Stationen ist sie unterwegs, wenn dort gerade ein Physiotherapeut gebraucht wird. "Wir nennen uns Springer. Da ist man so was wie die Feuerwehr, die dort hingeht, wo sie gerufen wird."
Und das kann überall sein - von der Unfallchirurgie über die Orthopädie bis zur Geriatrie , auf der alte Menschen behandelt werden. "Mit denen habe ich oft viel Spaß", sagt Buxmann-Röder. Auf der Geriatrie und der Inneren Abteilung gehe es vor allem darum, dass die Patienten sich mehr bewegen. Das bedeutet, dass die Kranken Laufen üben, damit sie Muskeln und Koordination trainieren und vom vielen Liegen keine Lungenentzündung bekommen.
Gerade bei Menschen, die körperlich nicht fit sind, muss ein Physiotherapeut behutsam vorgehen. "Wenn sich Patienten dann gut bei einem aufgehoben fühlen, ist das ein schönes Gefühl. Die Dankbarkeit, die mir täglich entgegengebracht wird, ist für mich die größte Motivation", sagt die 49-Jährige. Bettlägerigen bewegt Buxmann-Röder die Arme und Beine, damit Gelenke und Muskeln nicht Schaden nehmen.
Oft ist dieses Training auf der Intensivstation (ITS) notwendig. "Auch wenn man das vielleicht weniger erwarten würde: Gerade auf der ITS mache ich ganz viele positive Erfahrungen", sagt sie. Weil sie die Patienten dort länger begleite, entstehe eine Verbindung. "Zu manchen habe ich auch Kontakt über den Aufenthalt hinaus." Ob sie lieber mit Babys oder mit Erwachsenen zu tun hat? "Ich mache alles gleich gern", sagt Buxmann-Röder.
Sie erklärt, dass sie allgemein gute Arbeitsbedingungen habe. Ohne Schichtdienst und mit einem freien Wochenende lasse sich das Familienleben mit ihren drei Kindern gut mit dem Beruf unter einen Hut bringen. Dass es ihr auf dem Winterberg gefällt, zeigt sich auch an ihrer langen Zeit dort. Im Dezember ist sie bereits seit 20 Jahren in den Diensten des städtischen Krankenhauses.
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