Oldtimertreffen für Radfreunde

Saarbrücken · Im Tweed Anzug eine Radtour machen und dabei in Pedale treten, die keine Gangschaltung haben – das machten gestern Radbegeisterte bei der vierten Vélo Nostalgie Rundfahrt durch Saarbrücken. Rund 40 hatten sich angemeldet und ihre alten Räder tourentauglich gemacht.

Daniela Kersting und Andreas Bähr mit ihren historischen Rädern und Tweed-Anzügen. Foto: Becker&Bredel

Daniela Kersting und Andreas Bähr mit ihren historischen Rädern und Tweed-Anzügen. Foto: Becker&Bredel

Foto: Becker&Bredel

Ruth und Patrick Rospert kamen im Tweed: "Das ist mal was anderes als die heutige Funktionskleidung", sagt Ruth, die für ihren Mann das passende Outfit selbst genäht und gestrickt hatte. Markus Berberich ist mit einem schweizer Armeefahrrad zur vierten Vélo Nostalgie Rundfahrt nach Saarbrücken angereist und trägt die Uniform eines Luftschutzsanitäters. Auch die ist aus Tweed. Andere fahren im Look der 50er Jahre, denn Mode von 1920 bis 1970 war erlaubt bei der Rundfahrt, so Organisatorin Christina Jochum. "Es geht um das Vintage-Lebensgefühl. Und da sind wir großzügig", sagte sie. Die Tour führte vom Schlossplatz, wo ein großer Fahrrad- und Flohmarkt stattfand, zum Deutsch-Französischen-Garten und ins Nauwieser Viertel, wo ein Kaffepäuschen im Saale das geplante Picknick im Freien ersetzte. Aber das Wetter war zu unbeständig. Auf dem Schlossplatz konnte man den Flohmarkt besuchen, der war an diesem Tag fahrradlastig.

Marco Notturno ist Händler für Fahrradlampen von 1895 bis 1930. Die leichten mit Karbid, Kerzen oder Paraffin. "Die machen kein Licht - aber sie leuchten", beschreibt er die alte Technik. Die Lampen waren daher eher geeignet, gesehen zu werden, als selbst den Weg auszuleuchten. Trotzdem ist er zufrieden, er stieß in Saarbrücken auf interessierte Kunden.

Dazu gehören Menschen, die alte Räder lieben. Andreas Bähr ist so einer. Aus Papas Bauernhof-Scheune hat er vier alte Räder genommen und daraus ein Funktionsfähiges zusammengebaut, jetzt startet er mit dem Tuborg-Werberad bei der Ausfahrt. "Das Rad ist nicht alt", sagt er, "aber es sieht gut aus." Daniela Kersting fährt mit ihm. Sie hat ein Miele-Damenrad von 1940.

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