Anklage: Mit Sattelschlepper Fahrradfahrer überrollt

Saarbrücken · Mit 2,45 Promille am Steuer eines Sattelschleppers soll ein 26 Jahre alter Fernfahrer im September 2016 einen Radler in der Saarbrücker Mainzer Straße überrollt und getötet haben.

 Zurück blieb nur das Fahrrad: Der 28-jährige Radler starb an den Folgen des Unfalls. Foto: Becker&bredel

Zurück blieb nur das Fahrrad: Der 28-jährige Radler starb an den Folgen des Unfalls. Foto: Becker&bredel

Foto: Becker&bredel

Seit Mitte September 2016 sitzt der 26 Jahre alte Rumäne Ionel H. in Untersuchungshaft. Eine Kaution von 7500 Euro gegen deren Zahlung er hätte frei kommen können, brachte der Fernfahrer nicht auf. Jetzt hat die Staatsanwaltschaft Anklage zum Schöffengericht beim Saarbrücker Amtsgericht erhoben. Einige der Vorwürfe: Fahrlässige Tötung , Fahrerflucht, vorsätzliche Gefährdung des Straßenverkehrs. Mit einem Blutalkoholwert von 2,45 Promille soll der 26-Jährige am späten Samstagabend, 17. September 2016, in der Mainzer Straße am Steuer seines Sattelschleppers gesessen haben. Die Staatsanwaltschaft wirft ihm, so ihr Sprecher Christoph Rebmann, vor, kurz nach der Kreuzung Mainzer Straße/Hellwigstraße den Fahrradfahrer S., 28, erfasst und überrollt zu haben. Der Mann, der auch in Richtung Innenstadt unterwegs war, wurde etwa 350 Meter mitgeschleift. Er starb am Unfallort. Ein Gutachter kam zu dem Ergebnis, dass der Tod des Radfahrers durch eine sofortige Vollbremsung nicht hätte verhindert werden können. Eine Mitschuld des Opfers schlossen Experten aus.

Der fahruntüchtige Rumäne kümmerte sich nicht um das Opfer, steuerte den Sattelschlepper weiter durch die Innenstadt. Er fuhr mit dem Lkw der Marke Iveco Magirus auf der Saarbahntrasse, richtete an zwei Haltestellen schweren Sachschaden an und gefährdete mehrere Passanten und zwei Arbeiter, die mit dem Schleifen der Gleise beschäftigt waren. Einer von ihnen konnte sich nur durch einen Sprung zur Seite vor einem Zusammenstoß retten. Endstation der Todesfahrt war in der Straße am Hauptbahnhof. Dort stieß der Sattelschlepper gegen zwei Betonpfeiler am Gebäude der Postbank . Die Staatsanwaltschaft geht wegen des Alkoholwertes von verminderter Schuldfähigkeit aus. Laut dem Fahrtenschreiber der Zugmaschine befand sich 26-Jährige zum Tatzeitpunkt in seiner vorgeschriebenen Ruhezeit.

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