So gelingt Betreuung im Alter

Saarbrücken · Unsere Eltern werden immer älter. Mit dem zunehmenden Lebensalter verbunden sind meist jedoch auch wachsende körperliche und geistige Einschränkungen. Immer mehr Senioren erkranken an Demenz, eine besondere Herausforderung für die Angehörigen, ob Ehepartner oder Nachkommen. Die meisten Menschen haben dabei dasselbe Ziel: In Würde alt werden und so lange wie irgend möglich in den eigenen Vierwänden leben.

 Die Gäste fühlten sich rundum gut informiert. Fotos: Manuela Meyer

Die Gäste fühlten sich rundum gut informiert. Fotos: Manuela Meyer

Welche Möglichkeiten dabei Pflegekräfte aus Osteuropa bieten, erfuhren rund 70 Interessierte bei einem Infoabend im Forum der SZ. Neben Vermittlungsagentur "Pflegeherzen", Marktführer für "Betreuung mit Herz" im Saarland, gab der Demenzberater und Gutachter des Medizinischen Dienstes, Thomas Hahn, wertvolle Tipps . Auch die Themen Pflegereform 2017 und die Finanzierungsmöglichkeiten der Pflege wurden aufgegriffen.

24-Stunden-Pflegekräfte

"Ambulant VOR stationär", mit diesem Ziel traf Pflegeherzen-Geschäftsführer Krystian Teni wohl das Herz aller Anwesenden. Jedoch erfahren die Angehörigen schnell: "Wer pflegt, gerät an persönliche Grenzen." Die Lösung bietet "Pflegeherzen" mit der Vermittlung von 24-Stunden-Betreuungskräften aus Polen. Diese leben rund um die Uhr im Haushalt, so dass die Betroffenen nicht alleine sind. Sie führen den Haushalt, assistieren bei der Körperhygiene und leisten Gesellschaft. Im Falle eines Falles können sie selbst nachts helfen oder Hilfe holen. Anzuraten sei unbedingt die Zusammenarbeit mit einer seriösen, professionellen Agentur wie den "Pflegeherzen", damit Rechtssicherheit herrsche, die Betreuungskraft offiziell angestellt und versichert sei. Die Profis sind erkennbar an fundierten Fachinformationen, einer kostenfreien, individuellen Bedarfsanalyse, einer 24-Stunden- Rufbereitschaft und Ansprechpartnern bei möglichen Problemen zwischen Betreuerin und Auftraggebern.

"Unsere Kunden telefonieren vorab mit der möglichen Pflegekraft in Polen, um einen persönlichen Eindruck zu gewinnen, die Deutschkenntnisse zu prüfen und die Situation zu besprechen", informierte Teni, der als gebürtiger Pole beide Sprachen perfekt beherrscht.

Tagebuch führen

Besonders hilfreich fanden die Besucher auch die Tipps von Thomas Hahn. So empfahl der Gutachter den Angehörigen als Vorbereitung auf einem Termin mit dem MDK, dem Medizinischen Dienst der Krankenversicherungen, in einem Tagebuch ihre zahlreichen kleinen Hilfeleistungen für den Betroffenen Menschen zu notieren, vom Erinnern an Medikamente bis zur Begleitung beim Toilettengang. "Das war sehr umfangreich, das Thema und verschiedene Szenarien komplett beleuchtet und auch die Änderungen in der Gesetzgebung waren wichtig", lobte Dirk Werkle aus Sulzbach. Er war, wie viele andere Teilnehmer auch, gekommen, um "vorbereitet zu sein". Der Weg gelohnt hat sich auch für Hiltrud Naumann aus Eppelborn. Sie pflege selbst und habe enorm profitiert von den "profunden Antworten auf zahlreiche, auch spezielle, Fragen und die Info über den Demenz-Verein".

 Die Referenten Krystian Temi (links) und Luigi Avarello (rechts), beide Pflegeherzen, und Thomas Hahn vom Demenz Verein im Köllertal e.V.

Die Referenten Krystian Temi (links) und Luigi Avarello (rechts), beide Pflegeherzen, und Thomas Hahn vom Demenz Verein im Köllertal e.V.

Die Veranstaltung erhielt durchweg die Note "absolut empfehlenswert". Weitere Infos online unter www.saarbruecker-zeitung.de/pflege

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