Proteste gegen die Sparpolitik

Saarbrücken · Rund 50 Studenten und Uni-Mitarbeiter versammelten sich gestern vor dem Landtag, um gegen die Kürzungen an der Uni zu protestieren. Zwei Tage wollen sie ausharren, um die Landtagsabgeordneten, die derweil im Warmen tagen, doch noch umzustimmen.

Während im Landtag die Abgeordneten über den Haushalt für die kommenden beiden Jahre diskutierten, haben gestern rund 50 Studenten und Mitarbeiter der Universität des Saarlandes bei Nieselregen und kühlen Temperaturen eine Mahnwache begonnen. Knapp zwei Tage wollen sie ausharren, um gegen die Sparpläne an den Hochschulen zu demonstrieren. "Mit dieser Sparpolitik schadet die Landesregierung dem Land nachhaltig", sagte Govinda Sicheneder, Vorsitzender des Allgemeinen Studierendenausschusses (Asta). Die Uni sei einer der wichtigsten Motoren für den Strukturwandel des Landes und Hauptanziehungspunkt für junge Menschen. Bereits jetzt machten sich die Einsparungen bemerkbar: Kurse fielen weg, die Öffnungszeiten der Bibliotheken würden eingeschränkt und Lehrstühle seien bedroht.

Auch Uni-Präsident Volker Linneweber war vor Ort, um den Protest zu unterstützen, machte aber deutlich, dass er zwischen zwei Stühlen sitze: "Es ist ein großer Fehler, bei der Bildung den Rotstift anzusetzen, aber ich kann die Verhandlungstür mit der Regierung nicht zuschlagen." Infolge des Sparkurses sei die Zahl der Ersteinschreibungen in diesem Wintersemester bereits um sieben Prozent gesunken: "200 Studenten weniger - das ist sehr viel."

Ein Argument, das Ministerpräsidentin Annegret Kramp-Karrenbauer (CDU ) später bei der Landtagsdebatte aufgriff, aber nicht gelten ließ: An der Hochschule für Technik und Wirtschaft und den Künstlerischen Hochschulen seien die Studierendenzahlen nicht zurückgegangen. Da stelle sich die Frage, warum das so sei.

Bis heute um 16 Uhr wollen die Studenten noch in der Kälte ausharren, in der Hoffnung, die Landesregierung doch noch umzustimmen. Auch Uni-Präsident Volker Linneweber (3.v.r.) und der Chef des Botanischen Gartens Wolfgang Stein (4.v.r.) demonstrierten vorm Landtag.

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