Letzte Hoffnung Bahnhofsmission

Saarbrücken · Alte, kranke und hilflose Menschen haben hier eine Anlaufstelle: in der Bahnhofsmission Saarbrücken. Am Samstag stellt sie sich vor.

Unter dem Motto "Hoffnung geben, wo Menschen leben" steht der diesjährige "Tag der Bahnhofsmission" am Samstag, 22. April. Daran beteiligt sich die Station am Saarbrücker Eurobahnhof, die gemeinsam von Diakonie und Caritas getragen wird, mit einem Info-Stand. Die Mitarbeiter stellen ihre Arbeit und den Lotsendienst "mobisaar" vor. Außerdem sind Mitmach-Angebote geplant. Bei schönem Wetter finden Interessierte den Stand vor dem Gebäude, bei schlechtem in der Bahnhofshalle.

Bundesweit beteiligen sich mehr als 70 Stationen der Bahnhofsmission an der Aktion. Der Mann, der auf dem Bahnsteig mit seiner Taschenlampe in den Mülleimer leuchtet auf der Suche nach Pfandflaschen, oder die Frau, die in abgerissener Kleidung lamentierend in der Bahnhofshalle steht - beide gehören zur Lebenswirklichkeit deutscher Bahnhöfe und sind kaum zu übersehen im hektischen Treiben der ankommenden und abreisenden Fahrgäste.

An wenigen anderen Orten kommen sich Menschen aus der Mitte der Gesellschaft und ausgegrenzte und benachteiligte Menschen so nah, wie am Bahnhof. Trotzdem bleiben der persönliche Kontakt und die menschliche Begegnung die Ausnahme. Die Bahnhofsmission ist also nicht nur Anlaufstelle für Reisende mit Assistenzbedarf, sondern in steigendem Maße auch für sozial benachteiligte Menschen.

Bahnhofsmission Saarbrücken

Diakonie-Pfarrer Udo Blank: "Unsere Gäste schätzen unsere Station am Saarbrücker Eurobahnhof als Schutz- und Rückzugsraum, in dem sie vorbehaltlose und respektvolle Begegnungen erleben. Ermöglicht wird dies besonders durch das beeindruckende Engagement unserer 30 Ehrenamtlichen, der sogenannten blauen Engel. Dafür sind wir sehr dankbar." Die Bahnhofsmissionen wollen den Aktionstag auch nutzen, um neue Ehrenamtliche für ihre soziale Arbeit zu gewinnen. Dabei werden sie von der "Deutsche Bahn Stiftung" unterstützt, die für die Aktivitäten und Aktionen 30 700 Euro zur Verfügung stellt.

Das Diakonische Werk an der Saar (DWSaar) ist eine Gesellschaft der evangelischen Kirchenkreise Saar-Ost und Saar-West und zugleich der evangelische Wohlfahrtsverband an der Saar. Das DWSaar bietet in rund 100 Einrichtungen im ganzen Saarland Menschen Hilfe und Beratung in allen persönlichen Notlagen an. Gefährdete und benachteiligte Familien, Kinder und Jugendliche, Menschen mit Behinderungen, sozial Benachteiligte, alte und pflegebedürftige Menschen sowie ihre Angehörigen werden betreut, begleitet, unterstützt und ausgebildet.

Der Caritasverband für Saarbrücken und Umgebung beschäftigt zurzeit 215 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Zusammen mit den Angeboten im Haus der Caritas in der Johannisstraße 2 in Saarbrücken werden durch insgesamt 15 weitere Dienststellen an den unterschiedlichsten Standorten im Stadtverband Saarbrücken jährlich rund 15 000 Menschen beraten und betreut. Die Angebote reichen von Beratungen wie zum Beispiel allgemeiner Sozialberatung, über Schuldnerberatung, Aids-Beratung, Kinder-, Jugend- und Familienhilfe bis hin zur Gemeinwesenarbeit, die an fünf Standorten angeboten wird.

Weitere Schwerpunkte sind die Arbeit mit Migranten und die Sorge um die von Wohnungslosigkeit bedrohten und betroffenen Menschen. Die Hilfe des DW ist für alle Menschen unabhängig von Nationalität, Konfession und Weltanschauung zugänglich. Die Beratungsdienste des DW sind kostenlos und die Mitarbeiter des DW unterliegen der Schweigepflicht.

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