Abseits der Touristenpfade

Saarbrücken · Heinz Rox-Schulz hat einst fast die ganze Welt bereist – und eine stattliche Sammlung zusammengetragen. Die „Freunde des Abenteurermuseums“ wollen die Erinnerung an den 2004 gestorbenen Saarbrücker Globetrotter lebendig halten. Und sie helfen auch Menschen in Not.

 Der Abenteurer Heinz Rox-Schulz (gestorben 2004) inmitten seiner Sammlung. Archivfoto: Hartung

Der Abenteurer Heinz Rox-Schulz (gestorben 2004) inmitten seiner Sammlung. Archivfoto: Hartung

 Die Freunde des Abenteurermuseums Rox-Schulz wollen die Erinnerung an den Globetrotter bewahren. Foto: M. Borr

Die Freunde des Abenteurermuseums Rox-Schulz wollen die Erinnerung an den Globetrotter bewahren. Foto: M. Borr

Foto: M. Borr

. Kulturen außerhalb Europas sollen eine stärkere Akzeptanz als bisher erfahren. Für dieses Ziel setzen sich die Freunde des Abenteuermuseums (FAMS) ein. Gleichzeitig will der Verein dazu beitragen, Fremdenfeindlichkeit und Vorurteile gegen Ausländer in unserer Gesellschaft abzubauen. Für dieses besondere Engagement wählten jetzt 277 SZ-Leser den Verein zu "Saarlands Bestem" im März.

Bis 2004 beherbergte das Alte Rathaus in Saarbrücken das Abenteuermuseum, die gesammelten Kuriositäten des im gleichen Jahr verstorbenen Weltenbummlers Heinz Rox-Schulz. Ein kleiner Teil seiner Sammlung kann seit November 2013 im Saarbrücker Pub "Baker Street" (Mainzer Straße 8) besichtigt werden. Die FAMS bewahren die Exponate auf und wollen das Rox-Schulz'sche Verständnis vom Reisen weitertragen. "Unsere Botschaft ist, abseits der ausgetretenen Touristenpfade verschiedene Länder zu bereisen und den Menschen ein Schaufenster der Welt zu bieten", erklärt Vereinschef Heribert Johannes Leonardy.

Damit der Globetrotter im Gedächtnis bleibt, veranstalten die Abenteuermuseumsfreunde im Keller des Saarbrücker Schlosses und im Bildungszentrum in Kirkel Vorträge über Reisen nach Afrika, Asien und Südamerika.

In diesem Jahr werden in beiden Kommunen 21 Vorträge angeboten. "Mit den Vorträgen wollen wir unter anderem bei den Zuhörern für mehr Akzeptanz und Toleranz gegenüber anderen Länderkulturen werben", sagt der stellvertretende Vereinschef Heinz Zimmer. Die Vorträge würden sehr gut angenommen, berichtet Zimmer. Im Schnitt zähle man in Saarbrücken 150 Zuhörer pro Vortrag, in Kirkel um die 70.

Bei der im November gestarteten eintrittsfreien Vortragsreihe in Kirkel bitten die Referenten am Ende ihres Vortrags um Spenden für karitative Projekte in Entwicklungsländern. "Die finanzielle Unterstützung kommt direkt und zu hundert Prozent in Not geratenen Menschen zugute, die meist dringend auf Hilfe angewiesen sind, weil sie keine eigene Lobby haben", sagt Zimmer. Demnach seien schon Spenden an Waisenkinder in der nepalesischen Hauptstadt Kathmandu, Straßenkinder im russischen St. Petersburg, heimatlose Kinder in Äthiopien und Flüchtlingskinder in Syrien und im Irak verteilt worden. Seit Ende November kamen nach Angaben des Vereins mehr als 2000 Euro für verschiedene Projekte zusammen.

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