Christkind oder Weihnachtsmann?

Saarbrücken · Wer bringt eigentlich an Heiligabend die Geschenke? Das Christkind oder doch Mama und Papa? Wir haben Vorschulkinder der Kita St. Elisabeth in Saarbrücken besucht und gefragt, wie sie die Adventszeit und Weihnachten erleben.

 Ella, Nara, Henri und Melissa (von links) erkunden die Weihnachtskrippe. Fotos: Oliver Dietze

Ella, Nara, Henri und Melissa (von links) erkunden die Weihnachtskrippe. Fotos: Oliver Dietze

Ella, Henri, Nara und Melissa kleben Papiertüten aufeinander, schneiden Muster hinein. Nebenan werden Plätzchen gebacken und Lieder gesungen: Adventszeit in der katholischen Kindertagesstätte St. Elisabeth in Saarbrücken . Leiter Frank Hanke bastelt mit den Kindern Sterne aus Butterbrotpapiertüten. Dabei erzählen sie stolz von ihren Adventskalendern. Der sechsjährige Henri hat einen Kalender von Lego. Und Melissa, 5, einen von Playmobil. Bei der sechsjährigen Nara, 6, war heute ein Spielzeugpferd hinter dem Türchen. Und Ella, 6, hat einen Kalender, der wie ein Tannenbaum aussieht. Der große Weihnachtsbaum wurde bei ihr zuhause jetzt am 3. Advent aufgestellt, erklärt Ella.

Warum man Weihnachten feiert, wissen die Vier natürlich auch. "Am 24. Dezember ist Heiligabend , da ist das Christuskind geboren", erklären sie selbstbewusst. Doch wer dann an Heiligabend die Geschenke bringt, darüber sind sie sich uneins. Bei Henri und Melissa kommt das Christkind . Klare Sache. Ella aber ist sich da nicht so sicher: Weihnachtsmann - oder doch das Christkind ? Und Nara setzt ganz auf den Weihnachtsmann. Für Nara ist das mit Weihnachten sowieso noch sehr neu. Vor zwei Jahren ist sie erst mit ihren Eltern aus Südkorea nach Deutschland gekommen. Und was sie sich zu Weihnachten gewünscht hat, hat Nara gerade vor Aufregung vergessen. Melissa aber hat einen Chemiebaukasten auf den Wunschzettel geschrieben, erklärt sie stolz. Ella hofft auf ein Schloss von Lego. Und auch Henri wünscht sich Spielzeug, jede Menge davon.

Nach dem Basteln schaut sich das Quartett die Weihnachtskrippe an. "Da sind Jesus, Maria und Joseph drin", erklärt Melissa. Die Fünfjährige hat afrikanische Wurzeln. Und ihre Freundin Nara aus Südkorea ist nur eines von vielen Kindern, das nicht in Deutschland geboren wurde. "Wir haben hier Kinder aus 17 Nationen in der Kita", erklärt Hanke. Natürlich werde man kein Kind zwangsmissionieren, als katholische Einrichtung vermittele man aber sehr wohl christliche Werte. Auch Kinder aus Flüchtlingsfamilien kommen in die Kita. Die kulturellen Unterschiede machten da kaum Probleme, meint Hanke: "Sie wollen unsere Kultur kennenlernen und machen gerne alles mit." Jetzt im Advent könnten die Kinder viel lernen. Von St. Martin über Nikolaus bis Weihnachten sei immer Programm.

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