Abwasserreinigung unter der Lupe

Saarbrücken · Das Forschungsprojekt des Entsorgungsverbands Saar und der Hochschule für Technik und Wirtschaft analysiert Kläranlagen und Regenüberlaufbecken im Saarland. So soll klar werden, ob neue Anlagen benötigt werden.

Die Abwasserbehandlung im Saarland stellt den Entsorgungsverband Saar (EVS) in den nächsten Jahren vor neue Herausforderungen. Nach den verschärften europäischen Wasserschutzrichtlinien müssen bis zum Jahr 2027 auch die saarländischen Bäche , Flüsse und Seen Schritt für Schritt sauberer werden. Wichtig sei, dass weniger Mischwasser aus Haushaltsabwasser und Regenwasser eingeleitet wird.

Ein neues von der Saar-Regierung unterstütztes Forschungsprojekt, das der EVS gestern vorstellte, soll nun erste Wege dazu aufzeigen. Das Saar-Umweltministerium finanziert das Projekt mit rund 83 600 Euro. Die wissenschaftliche Leitung übernimmt die Hochschule für Technik und Wirtschaft (HTW) des Saarlandes.

Konkret geht es bei diesem auf rund 140 000 Euro veranschlagten Projekt zunächst darum, wie die Mischwassereinleitungen in Gewässer genauer gemessen und untersucht werden können. Dazu werden drei Probestellen ausgesucht. Später sollen die 149 Kläranlagen und 569 Regenüberlaufbecken im Saarland - auch mit Hilfe von Kosten-Nutzen-Rechnungen zur Zukunft der Wasserwirtschaft - analysiert werden. Die Ergebnisse sollen Aufschluss darüber geben, ob neue zusätzliche Anlagen geschaffen werden müssen. Zudem soll die Funktionsfähigkeit von Regenwasserentlastungsanlagen künftig leichter nachgewiesen werden können. Außer in Saarbrücken fließen laut EVS Haushaltsabwässer und Regen in dem selben Abwasserkanal. Vor allem Haushalte und Gesundheitseinrichtungen sollen daher keine Arzneimittelreste über die Toilettenspülung entsorgen: "Denn auch die gehen über den Abwasserkanal in Bäche und Flüsse ". Neben Abwasserarbeiten spielt auch die Abfallentsorgung beim EVS eine Rolle:

"Die Müllbeseitigung macht ein Drittel, die Abwasserentsorgung zwei Drittel unseres Umsatzes aus", sagen die EVS-Geschäftsführer Karl-Heinz Ecker (SPD)und Georg Jungmann (CDU ).

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