Was Dechant Welter für ein gutes Miteinander empfiehlt

Saarbrücken · Dechant Benedikt Welter sprach am Neujahrsempfang des Dekanates Saarbrücken über seine Wünsche, den Umgang mit dem Fremden. Und darüber, was der Zustand der Kirche mit dem Klassiker „Dinner for one“ zu tun hat.

Mit der Erinnerung an einen TV-Klassiker beendete Dechant Benedikt Welter am Donnerstag seine Ansprache beim Neujahrsempfang des Dekanates Saarbrücken . Im Johannes-Foyer an der Ursulinenstraße sagte Welter: "Dinner for one - das könnte auch ein zynischer Abklatsch auf eine älter werdende Kirche sein." Mit Miss Sofie als Verkörperung der Kirche, die den im Laufe des Sketches besoffen werdenden Buttler James dazu braucht, um zu verdrängen, dass die Stühle an ihrer Tafel leer sind. Welter nannte eine Alternative: "Es liegt an uns, ob wir leere Stühle verdrängen oder ob wir uns der Realität stellen und leere Stühle neu besetzen."

Eingehend ging der Dechant auf die große Aufgabe Migration ein, wobei er sich am Buch "Die Angst vor den anderen" des wenige Tage zuvor verstorbenen polnischen-britischen Soziologen und Schriftstellers Zygmunt Baumann orientierte. Für Welter lautet die entscheidende Frage so: "Wann kommt der Punkt, an dem der Fremde nicht mehr Bedrohung ist?" Wichtigster Ansatz dabei: "Man muss offen miteinander sprechen." Im Umgang mit anderen Religionen empfiehlt der Geistliche eine säkulare Weltanschauung.

Was heiße, die Welt nicht aus dem religiösen, sondern aus einem weltlichen Blickwinkel zu betrachten. "Man kann sich ja für die Schöpfung engagieren, ohne an den Schöpfer zu glauben", sagte der Dechant. Schließlich gebe es ja auch Gemeinsamkeiten zwischen den Religionen : "Wir sind nicht die Einzigen, die Humanität in ihrer Wurzel definieren."

Dementsprechend lautet sein Wunsch für das noch junge Jahr an alle Anwesenden, "in der jeweiligen Aufgabe für Welt und Mensch ein Segen zu sein".

Weiter nutzte der Dechant den feierlichen Anlass, um seinen engsten Mitarbeiter offiziell zu verabschieden: den Dekanatsreferenten Thomas Equist.

Seine eigene Zukunft im Dekanat Saarbrücken sei auch offen. Welter: "Im März läuft meine Dechantenzeit aus. Ob es dann weitergeht? Mal sehen."

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