Dabba, dummel dich!

Saarbrigge · SZ-Leser haben vor einigen Tagen online ihre Lieblings-Ausdrücke auf „Saarlännisch“ gekürt. Wir haben unsere Saarbrücker Facebook-Fans gefragt, was ihr liebstes Saarbrigger Wort ist. Hier die Antworten.

Das schöne, allumfassende saarländische "Unn" ist klarer Favorit bei den SZ-Lesern aus dem ganzen Saarland, die vor Kurzem online ihre saarländischen Lieblingswörter gekürt haben (wir berichteten). Zu den besten zehn Wörtern zählen außerdem in dieser Reihenfolge "Lu mol do", "Ei jo", "Graadseläds", "Hauptsach gudd gess", "Komm geh fort", "Isch hann die Freck", "Dabba, dummel dich", "Isch hann kalt" und natürlich "Oh leck". Wir haben die Fans unserer Facebook-Seite "Leben in Saarbrücken" gefragt, was denn ihr liebstes Saarbrigger Wort oder auch liebste Redewendung ist. Der Gewinner ist bei den Saarbriggern klar ein anderer als "Unn". Unn?

Bei unseren Saarbrücker Facebook-Fans ist "Dabba, dummel dich" (Beeil dich) der Favorit. Für Cono Turchio 8 ganz klar "in Verbindung mit sgebbd Esse". Zwei zweite Plätze gehen an "Ei jo" und "Graadseläds" (jetzt erst recht). Dann folgt "Oh leck". Erst auf Platz fünf kommen "Komm geh fort" und "Unn". Immerhin ist für Andreas Fröhlig "das Beschde unser saarländisches Unn". Für "Hauptsach gudd gess" und "Isch hann die Freck" stimmte jeweils ein Nutzer unser Saarbrücker Facebook-Seite. Wenig begeistern konnten sich unsere Facebook-Fans für "Isch hann kalt" und "Lu mol do".

Letzteres hat einen handfesten Grund. Das Institut Leuchtturm schreibt: "Lu mol do is doch net Saarbrigger Platt."

Auch Tan Ja stellt klar: "Lu mol do ist definitiv nicht aus Saarbrücken. So wird hier nitt geschwätzt!" Und Jörg Bretti Liers meint mit einem Augenzwinkern: "Saarlouiser Gau. Is das iwwerhaupt noch Saarland". "Lu mol do saaht ma in Saarlouis. In Saarbrigge saaht ma Gugg emol do", weiß Jasmin Karl.

Dafür gab es noch neue Vorschläge für das beste Saarbrigger Wort. Birgit Wagner liebt "Babbelschniss" (Schwätzer). Robert und Barbara Schneider schlagen "Un de Gelleriewen" (Möhren) und "Gelle" vor.

"Schmierlabbe" ist das Lieblingswort von Philipp Lind. Eberhard Rixecker sagt am liebsten "Ich glaab, es hackt!". "Obschd un Gemieees" mag Sophia da Costa CaRa Lina W. Und Pia Charlotta Adamo kommentiert: "Nicht dabei, aber bekannt: Ich hann die Flemm". Auch beliebt ist "Bischt du vom Lemmes gepickt?", meint Muss Mamuss. Die Herkunft dieser Wendung ist unklar. SZ-Redakteur Marco Reuther hat, davon inspiriert, vor zwei Jahren das Buch "Der Lemmes - Das Saarland hat ein Geheimnis" geschrieben. "Vom Lemmes gepickt sein" bedeutet demnach so viel wie "komplett durchgeknallt" zu sein. Er nimmt an, dass das Wort "Lemmes" auf den Lämmergeier zurückgeht. Von dem nahm man früher an, dass er sich von Lämmern und Kindern ernährt. Gruselig und zum Glück nur Legende.

Birgit Bauer bringt noch "Kaltnaggisch" ins Spiel. Für alle, die es nicht wissen sollten, so wie bis dato die Autorin dieses Textes, die nicht aus dem Saarland stammt: Mit Kaltnaggisch ist der Saarbrücker Stadtteil Herrensohr gemeint.

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