Afrika ist mehr als Krisen und Katastrophen

Regionalverband · Am 3. März startet in der Kirche der Jugend eli.ja die bundesweite Misereor-Fastenaktion

(red) Krisen, Krankheiten und Katastrophen - das sind Begriffe, die unser Bild von Afrika bestimmen. Das katholische Hilfswerk Misereor will dieses negativ geprägte Bild von Afrika und seinen Menschen korrigieren. Am Beispiel Burkina Faso soll gezeigt werden, dass Afrika ein Kontinent mit großem Potenzial ist, voller kreativer Menschen die mit ihren Ideen und ihrer Arbeit für sich und ihre Kinder sorgen. Sabine Dorlöchter-Sulser, Afrika-Expertin von Misereor in Aachen, hat kürzlich in Saarbrücken die wesentlichen Ziele der kommenden Fastenaktion des Hilfswerks genannt. Am 5. März wird die bundesweite Misereor-Aktion in Trier eröffnet. Bereits am 3. März startet in der Saarbrücker Kirche der Jugend eli.ja die bundesweite Misereor-Jugendaktion. Pfarreiengemeinschaften, Gruppen und Initiativen im Bistum Trier sind eingeladen, sich an der Fastenaktion zu beteiligen. Was man da tun kann, um welche Ziele es geht und warum diesmal Burkina Faso im Mittelpunkt steht, darum ging es in einem Workshop in den Saarbrücker Willi-Graf-Schulen, an dem sich rund 50 Interessierte aus dem ganzen Saarland beteiligt haben. Die Afrika-Kennerin Dorlöchter-Sulser räumte in ihrem Impulsvortrag mit so manchem Vorurteil zu Afrika auf. So sei die Produktion von Getreide in Burkina Faso seit 1980 gestiegen und das Land in der Lage, seinen Bevölkerungszuwachs zu ernähren. Und das trotz der Programme zur Strukturanpassung von IWF und Weltbank, die Länder wie Burkina Faso schon vor Griechenland hätten überstehen müssen. Großen Anteil an den positiven Entwicklungen hätten die Bauern, die mit großer Phantasie und Innovationskraft gegen die Probleme des Alltags kämpften. Das reiche von selbst entwickelten Rekultivierungsprogrammen für vorher fast unfruchtbare Böden bis zur biologischen Bekämpfung von Pflanzenkrankheiten. Aus dieser Erfahrung eines anderen Afrika als gemeinhin in europäischen Köpfen vorhanden, entstand das Motto der Fastenaktion 2017: "Die Welt ist voller guter Ideen. Lass sie wachsen." Dieses Motto auch auf das Leben in den Pfarreiengemeinschaften im Bistum Trier zu beziehen und so von den Menschen im Partnerland Burkina Faso zu lernen, war der Wunsch von Weihbischof Robert Brahm. Der für das Saarland zuständige Weihbischof segnete die in Burkina Faso entworfenen und gedruckten Tischläufer, die in den Pfarreien zur Aktion ausgestaltet werden sollen. Neben Tipps zur Arbeit mit den Tischdecken präsentierten Engagierte aus der Eine-Welt-Arbeit eine Reihe weiterer Ideen zur Fastenaktion. Etwa Gertrud Rosenzweig aus Trier, die dafür warb, Pfarrfeste und andere Feiern in kirchlichen Gruppen und Einrichtungen künftig "fair" zu gestalten. Dazu sollen etwa nur noch fair gehandelte oder regional produzierte Produkte zum Verkauf angeboten werden.

Die Idee "Coffee Stop" als "Kaffeepause für eine bessere Welt" stellte Katarina Hilker aus Schmelz vor. Ralf Becker aus Riegelsberg informierte über dieMöglichkeiten, sich bei "Ebbes von Hei" regional zu versorgen. Die Ideen waren vielfältig. Die Katholische Frauengemeinschaft Deutschlands (kfd) in Wiesbach wird einige davon umsetzen und etwa ein Fastenessen veranstalten, kündigte kfd-Vertreterin Rita Monz an. Die Tischläufer werde man zur Aktion in den Frauengruppen der Region ausgestalten und zu den Heilig-Rock-Tagen nach Trier mitnehmen.

bistum-trier.de

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