Etliche Ereignisse im Jahr 2016 haben die Ministerpräsidentin überrascht. "Wer hätte vor zwölf Monaten daran gedacht, dass die Briten für den Brexit stimmen?", so Annegret Kramp-Karrenbauer beim Neujahrsempfang der CDU-Fraktion der Regionalversammlung am Donnerstagabend im Festsaal des Saarbrücker Schlosses. "Oder, dass Trump Präsident wird?" Sie offenbar nicht. Wohl aber daran, was viele außerhalb der Landesgrenze überrascht hat: Dass das Saarland in der Lage sei, seine Schulden abzubauen. Weshalb die anstehende Landtagswahl, der Wahlkampf und ein Sieg der Christdemokraten schon jetzt höchst wichtig seien: "Auch schon im Hinblick auf 2020." Denn schon in absehbarer Zeit sei das Bundesland wieder in der Lage, Millionen in seine Zukunft zu investieren. Und diese Zukunft sei nicht einfach nur schöngerechnet, so Kramp-Karrenbauer, die auf regelmäßige, halbjährliche Prüfungen in Berlin verwies: "Und wer Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble kennt, weiß, dass er eher zwei Mal kritisch hinschaut, statt Fünf gerade sein zu lassen." Ein weiterer Schwerpunkt der Landesmutter war die innere Sicherheit. Auch ein Thema des CDU-Fraktionsvorsitzenden Norbert Moy, der außerdem auf Sorgen des Regionalverbandes einging. "Der laufende Bauunterhalt und Aufwendungen für energetische Sanierungen an unseren mehr als 70 Schulgebäuden stellen große Kostenblöcke dar." Bei den Bauarbeiten spiele auch der Brandschutz eine große Rolle. In dem Zusammenhang müsste es seiner Ansicht nach eine zentrale Bauaufsichtsbehörde geben. Auch den Ältesten gelten seine Sorgen: "Wenn es um Kindeswohlgefährdung geht, ist schnelles Handeln gefordert. Wer aber kümmert sich, wenn es um Seniorenwohlgefährdung geht?" Hier fordert er neue Strukturen, denn diese Fälle landeten bei den Sozialarbeitern der Sozialämter. Moy: "Auch für unsere Senioren brauchen wir einen zentralen Ansprechpartner, ähnlich, wie es das Jugendamt für Kinder und Jugendliche ist." Bei der Landtagswahl hofft er auf viele Stimmen für die CDU : Eine rot-rot-grüne Regierung würde die "erfolgreiche Regierungsarbeit" der seit 2012 agierenden großen Koalition mit der SPD "in kürzester Zeit zunichtmachen."