30 226 Menschen auf Job-Suche

Regionalverband · 16 769 Menschen aus dem Regionalverband galten nach der Definition der Agentur für Arbeit im Mai als „arbeitslos“. Gleichzeitig klassifizierte die Agentur aber 30 226 Menschen als „Arbeitsuchende“, 489 mehr als im April. Zu den Arbeitsuchenden zählt die Agentur – neben den 16 769 normalen „Arbeitslosen“ – auch die Langzeitarbeitslosen (Hartz-IV-Empfänger) und mehrere andere kleinere Personengruppen.

Die Agentur für Arbeit legte gestern die jüngsten Arbeitsmarktzahlen aus dem Regionalverband vor. Demnach galten im Mai 16 769 Frauen und Männer als Arbeitslose - gemäß der Agentur-Definition. Das waren 263 weniger als im April und 415 mehr als vor einem Jahr (plus 2,5 Prozent).

30 226 Menschen galten - gemäß der Agentur-Definition - als Arbeitsuchende, 489 mehr als im April. Zu den Arbeitsuchenden zählt die Agentur nach eigener Darstellung "neben den 16 769 Arbeitslosen u.a. auch Personen, die kurzzeitig erkrankt sind, Personen, die mehr als geringfügig beschäftigt sind und vom Jobcenter einen Aufstockungsbetrag zum Lohn erhalten sowie Beschäftigte oder Selbstständige, die eine andere Arbeit suchen". Also folgert die Agentur: "Die Arbeitslosenquote hat sich gegenüber dem Vorjahr um 0,1 Prozentpunkte auf 10,0 Prozent erhöht."

Weiter erläuterte die Agentur: Die Arbeitslosigkeit ist im Mai bei den meisten Personengruppen gesunken. Es waren 1579 Jugendliche unter 25 Jahren arbeitslos gemeldet, 26 weniger als im April. Bei den Älteren über 50 Jahren ist die Arbeitslosigkeit um 109 auf rund 4953 gesunken. In der Gruppe der Ausländer war im Mai jedoch ein Anstieg um 154 auf 4597 Personen zu verzeichnen. Dies ist ein Plus von 1014 Personen bzw. 28,3 Prozent gegenüber Mai 2015.

Als "unterbeschäftigt" galten bei der Agentur im Mai 24 051 Personen. Das waren 1 735 bzw. 7,8 Prozent mehr als vor einem Jahr. Die Agentur erläutert: In die Unterbeschäftigung werden neben den registrierten Arbeitslosen auch die Personen einbezogen, die an arbeitsmarktpolitischen Maßnahmen teilnehmen oder aus anderen Gründen nicht als Arbeitslose gezählt werden.

Bei der Agentur lag die Zahl der Arbeitslosen im Mai bei 3032 um 212 unter dem April-Wert und um 158 oder 5,0 Prozent unter dem Vorjahreswert. Beim Jobcenter hat sich die Zahl der Arbeitslosen um 51 auf 13 737 verringert, lag aber um 573 bzw. 4,4 Prozent über dem Vorjahresergebnis.

Die Zahl der neuen Stellenmeldungen - so teilt die Agentur mit - lag mit 839 über dem Niveau vom April (plus 9,7 Prozent). Aktuell stehen noch 2418 freie Jobs zur Verfügung. Außerdem teilt die Agentur mit: Im Regionalverband wurden seit Oktober 2080 Berufsausbildungsstellen gemeldet, 6 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum.

Gleichzeitig suchten 1744 junge Menschen eine Ausbildungsstelle über die Arbeitsagentur, 0,7 Prozent weniger als vor einem Jahr. Am statistischen Zähltag im Mai waren noch 1001 Stellen unbesetzt und 747 Jugendliche unversorgt.

Am häufigsten werden im Regionalverband Azubis für folgende Berufe gesucht: Kaufmann/-frau im Einzelhandel (75), Verkäufer/in (63), Kaufmann/-frau für Büromanagement (61), Bankkaufmann/-frau (36), Zahnmedizinische/r Fachangestellte/r (31), Anlagenmechaniker/in Sanitär-/Heizungs- und Klimatechnik (30), Restaurantfachleute (27), Kaufmann im Groß- oder Außenhandel (25), Medizinische/r Fachangestellte/r (25) und Friseur/in (25).

Berufsberatung: Tel. (kostenlos) (08 00) 4 55 55 00.

Arbeitgeber melden freie Ausbildungsstellen (kostenlos) unter Tel. (08 00) 4 55 55 20.

Zum Thema:

Hintergrund Arbeitslose und Arbeitsuchende sind Begriffe, die bei der Bundesagentur für Arbeit eine genau definierte Bedeutung haben - und diese Bedeutung unterscheidet sich stark von dem, was die Bürger darunter verstehen. Als Arbeitslose bezeichnet die Agentur nur die Leute, die keinen Job haben, sich bei der Agentur als "arbeitsuchend" gemeldet haben, Arbeitslosengeld eins beziehen und der Agentur dauernd nachweisen, dass sie ständig Bewerbungen verschicken und Vorstellungsgespräche haben. Und wenn sie das nicht tun, gibt die Agentur ihnen kein Arbeitslosengeld eins mehr. Als Arbeitsuchende bezeichnet die Agentur erstens die oben definierte Gruppe der Arbeitslosen; zweitens Leute, die Hartz-IV beziehen und als "erwerbsfähige Hilfebedürftige" eingestuft sind (Langzeitarbeitslose ); drittens Leute, die nur noch ihre Kündigungsfrist abarbeiten und sich bereits arbeitsuchend gemeldet haben; viertens Leute, die als Selbstständige Geld verdienen, aber eine Anstellung suchen; fünftens Leute, die einen Job haben (womöglich Vollzeit) und dabei so wenig verdienen, dass sie vom Jobcenter zusätzlich Hartz-IV bekommen, sogenannte Aufstocker. Das Jobcenter kann sie jederzeit zwingen, einen anderen, besser bezahlten Job anzunehmen. Unterbeschäftigt sind laut Agentur erstens die "registrierten Arbeitslosen", zweitens "Teilnehmer an bestimmten arbeitsmarktpolitischen Maßnahmen", drittens "die Nutzer von vorruhestandsähnlichen Regelungen". fitz

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