Nur 2300 Stellen für fast 30 000 Arbeitssuchende

Regionalverband · Zum Ferienstart verschärft die Sommerflaute die Lage auf dem Arbeitsmarkt. Junge Leute stehen nach Schule, Uni oder Lehre auf der Straße. Und Ältere sind nach Ablauf des Zeitvertrages ihren Job los.

16 941 Menschen waren im Juli im Regionalverband arbeitslos, 631 mehr als im Juni und 3,9 Prozent mehr als vor einem Jahr. Die Zahl aller Arbeitssuchenden stieg um 270 auf 29 100, davon waren rund 80 Prozent beim Jobcenter gemeldet. Zu den Arbeitssuchenden gehören neben den registrierten Arbeitslosen Personen, die so wenig verdienen, dass das Jobcenter das Gehalt aufstockt.

Die Quote ist im letzten Monat um 0,4 Prozentpunkte auf 10,2 Prozent gestiegen (Vorjahr: 9,9 Prozent). Die Arbeitsagentur sagt, der Anstieg sei typisch für den Juli, weil junge Leute nach Schule, Lehre oder Studium noch nichts gefunden haben. Außerdem endeten zum Quartalsende Zeitverträge . Da diese arbeitslos gewordenen Frauen und Männer meist gut qualifiziert sind, dürften sie der Agentur zufolge rasch wieder Arbeit haben.

Mehr Langzeitarbeitslose

Die Kundenzahl der Arbeitsagentur stieg um 323 auf 3428, was im Vergleich zu Juli 2014 einen Rückgang um 8,2 Prozent ausmacht. Beim Jobcenter im Regionalverband waren 13 513 Frauen und Männer arbeitslos gemeldet, 308 mehr als im Juni und 7,5 Prozent mehr als vor einem Jahr.

Im Juli meldeten Firmen rund 830 neue Stellen, 50 mehr als im Juni und 100 mehr als vor einem Jahr (plus 13,6 Prozent). Aktuell sind 2300 Jobs im Regionalverband zu haben. Besonders gesucht sind Techniker, Verkäufer sowie Personal für Kliniken, Gaststätten und Hotels.

Zum Thema:

StichwortArbeitslose und Arbeitssuchende sind Begriffe, die bei der Bundesagentur für Arbeit eine genau definierte Bedeutung haben - und diese Bedeutung unterscheidet sich stark von dem, was die Bürger darunter verstehen.Als Arbeitslose bezeichnet die Agentur Leute, die keinen Job haben, sich bei der Agentur als "arbeitssuchend" gemeldet haben und ihr dauernd nachweisen, dass sie ständig Bewerbungen verschicken und Vorstellungsgespräche haben.Als Arbeitssuchende bezeichnet die Agentur erstens die Gruppe der Arbeitslosen; zweitens Leute, die nur noch ihre Kündigungsfrist abarbeiten; drittens Leute, die als Selbstständige Geld verdienen, aber eine Anstellung suchen; viertens Leute, die Hartz-IV beziehen und dort als "erwerbsfähige Hilfebedürftige" eingestuft sind.Spricht die Agentur für Arbeit also von Arbeitslosen, dann meint sie ausschließlich Menschen, die gemäß der Agenturvorschrift nachweislich konsequent Arbeit suchen. Sonst gibt ihnen die Agentur für Arbeit kein Geld.Unterbeschäftigt sind laut Agentur erstens die "registrierten Arbeitslosen", zweitens "Teilnehmer an bestimmten arbeitsmarktpolitischen Maßnahmen", drittens "die Nutzer von vorruhestandsähnlichen Regelungen". fitz

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