Die stillen Helden des Fußballsports

Kleinblittersdorf/Klarenthal · Ohne Ehrenamtliche läuft bei den Clubs nichts. Aber Kriminelle machten ihnen das Leben schwer. Zwei Fallbeispiele.

 Im Kleinblittersdorfer Fritz-Jonen-Stadion haben Ehrenamtliche alle Hände voll zu tun. Am Freitag waren Hans-Werner Theobald, Hermann Schmidt und Karl-Heinz Schlicher rund um den Rasenplatz im Einsatz. Für dessen sachgerechte Pflege ist seit 13 Jahren dreimal pro Woche ein weiterer Helfer, Kurt Doll, zuständig. Foto: Heiko Lehmann

Im Kleinblittersdorfer Fritz-Jonen-Stadion haben Ehrenamtliche alle Hände voll zu tun. Am Freitag waren Hans-Werner Theobald, Hermann Schmidt und Karl-Heinz Schlicher rund um den Rasenplatz im Einsatz. Für dessen sachgerechte Pflege ist seit 13 Jahren dreimal pro Woche ein weiterer Helfer, Kurt Doll, zuständig. Foto: Heiko Lehmann

Foto: Heiko Lehmann

Die Mäher im Kleinblittersdorfer Fritz-Jonen-Stadion verstummen kurz. In der kalten Frühlingsluft liegt der Geruch von frischem Gras. Vier Männer harken es zusammen. Diese Ehrenamtlichen vom FC Phönix 09 Kleinblittersdorf wollen am Freitag noch bis in den Nachmittag hinein den Sportpark pflegen. Fünf, sechs Stunden kommen da immer schnell zusammen. Mindestens zweimal die Woche dauert es, bis alles tipptopp ist für das nächste Training, das nächste Heimspiel. Dieser Ehrgeiz treibt auch Hans-Werner Theobald an. Er hat viel zu tun, kommt kurz rüber, setzt sich an einen der Biertische.

Frische Farbe überdeckt hinter ihm ein hingesprühtes Schimpfwort: "Hurensöhne." Noch ist die Schmiererei unter dem Anstrich zu erahnen. Sie soll verschwinden. Für immer. Wie alle Spuren des Vandalismus vom Januar.

Hermann Schmidt kommt hinzu. Er geht um das Vereinshaus und zeigt, wo es nach der Tat besonders schlimm aussah. "Alle Kabinenfenster waren kaputt." Schon damals aus Doppelglas und nur mit Wucht zu durchschlagen. Schaden: rund 5000 Euro.

Die Wut über die noch immer nicht gefassten Täter sitzt tief. Ihre Zerstörungswut bürdete dem Verein von der Oberen Saar einen weiteren Kraftakt auf. "Natürlich wirft uns so etwas zurück", sagt Schmidt. Zu holen ist im Stadion nichts. "Wir haben hier oben keine Wertsachen und kein Geld", ergänzt Theobald. Das wirklich Wertvolle des Vereins sind für den Vorsitzenden Stefan Campbell die Ehrenamtlichen, Idealisten, seit Jahrzehnten dem Kleinblittersdorfer Verein verbunden wie er selbst. "Ohne die müssten wir zumachen", sagt er. Denn sie halten den Betrieb für rund 300 Mitglieder - Tendenz: wieder steigend - am Laufen. Der Idealismus trägt Früchte. "Unser Mitglied Jörg Probst war 2016 Saar-Schiedsrichter des Jahres." Aber die Nackenschläge, nicht zuletzt der Vandalismus, tun weh. Campbell sagt: "Man fühlt sich hilflos."

Ein Gefühl, das die Jugendbetreuer des SV Klarenthal nur allzu gut kennen. Einbrecher haben der Jugendabteilung innerhalb von drei Wochen zweimal schwer zugesetzt. Beim ersten Mal warfen der oder die Eindringlinge in der Nacht zum 13. März das Fenster des Verkaufsstandes ein. Sie erbeuteten Getränke und etwas Geld. Der zweite Einbruch geschah in der Nacht zum Ostermontag. Diesmal waren die Büroräume das Ziel. Die Einbrecher brachen das Schloss der Geschäftsstelle auf und durchwühlten die Räume. Sie stahlen nichts, aber der Sachschaden schmerzt die Klarenthaler Sportler genauso.

Immerhin sind unter anderem ein Fenster und ein Bewegungsmelder zerstört. "Beide Einbrüche konnten bisher nicht aufgeklärt werden", teilte der Verein mit. Und er fügt hinzu: "Falls Anwohner etwas bemerkt haben, bitten wir sie, sich bei der Polizei zu melden. Weitere bitten wir alle darum, Augen und Ohren offen zu halten, damit beim nächsten Einbruch die Täter gefasst werden können."

Zum Thema:

Wohin Zeugen sich wenden können Hinweise zum Einbruch in Kleinblittersdorf bitte an die Polizei in Brebach, Tel. (06 81) 9 87 20. Hinweise zu den Einbrechern von Klarenthal bitte an die Inspektion Burbach, Telefon (06 81) 9 71 50.

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