Aufreger Schwarzenbach-Umgehung und Leerstände in der City

Homburg · Bei der Schlussfrage herrschte dann am Mittwochabend im Saalbau wieder Einigkeit im Podium: Alle vier Oberbürgermeister-Bewerber würden für die Gulliver-Welt den Standort Stadtpark favorisieren.

Im Rahmen der Podiumsdiskussion gab es natürlich auch Bürger-Fragen aus dem Auditorium. Carsten Mörsch etwa wollte wissen, was man gegen die Leerstände in der Innenstadt zu tun gedenke und wie es mit der Verbesserung der touristischen Vermarktung etwa der Jägersburger Weiher aussähe. Und SZ-Leser Rainer Höchst fragte, wie lange man noch zuschauen wolle beim maroden Zustand des städtischen Parkhauses unter dem Talzentrum? Rüdiger Schneidewind betonte, manchmal sei das Leerstands-Problem auch eines der Eigentümer: "Manchmal liegt's auch an den Mieten." Angesichts des Zustands am Jägersburger Weiher räumte er ein, man habe ein paar "strukturelle Probleme" im Baubetriebshof. Den Parkhaus-Zustand bezeichnete der Beigeordnete als gut: "Die Statik wurde überprüft, sie ist in Ordnung. Jetzt werden wir Stück für Stück mit der Sanierung beginnen." Barbara Spaniol: "Die Radwege müssen belebt werden, und unsere touristischen Highlights brauchen eine bessere Beschilderung."

"Nur wenn es in den Stadtteilen sauber ist, fühlen sich die Menschen wohl", sagte Peter Fuchs. Die Frage sei, ob man Menschen, die Müll wild ablagern, anspreche oder wegschaue. Marc Piazolo sprach beim Parkhaus von einem Sanierungsstau, den man zügig abbauen müsse.

Zwei Kernthemen des Abends: das Kombibad und die B 423-Umgehung. Claudia Lothschütz vertrat die Meinung, eine Stadt wie Homburg brauche ein Kombibad. Und Uli Schmitz betonte, die Schwarzenbach-Umgehung müsse kommen. Bei dem Thema Autobahnabfahrt sei ein vierblättriges Kleeblatt die einzige Lösung. Spaniol bekannte, eine "glühende Anhängerin der S-Bahn-Verlängerung nach Zweibrücken" zu sein: "Ich bin aber auch für die Umgehungsstraße." Nicht so Piazolo, der davon wenig hält: "Der Bund hat keine Finanzierungszusage gegeben, und der Lärmaktionsplan sagt deutlich, dass die Umgehung keine Lärmreduktion bringt." Für Schneidewind und Fuchs ist die Umgehung zwingend notwendig: "Wir haben grünes Licht aus dem Bundesverkehrsministerium. Die Planfeststellung kann beginnen", so Schneidewind. Und laut Fuchs habe schließlich "die grüne Umweltministerin Simone Peter die Umgehung aus dem entsprechenden Plan herausgeholt".

Uwe Rech beklagte, die Uni werde kaputtgespart, die Hygiene sei katastrophal, die Pflege liege danieder. "Wir müssen alles tun für die Erhaltung des Standorts Homburg. Das Gutachten hat die Spitzenstellung des UKS eindeutig belegt", so Fuchs. Spaniol: "Wenn die Pflege am Uniklinikum am Boden ist, ist das auch Stadtpolitik. Da müssen wir dran." Laut Schneidewind müsse man kämpfen für einen Sitz der Stadt im Uni-Aufsichtsrat.

Selina Schmitt wollte hören, wie's mit einem Konzept zur Zukunft der Grundschulen und Nachmittagsbetreuung aussehe. "Beide Erbacher Grundschulen haben gute Anmeldezahlen", unterstrich Beigeordneter Schneidewind. Er wolle als OB wieder eine Dependance in Jägersburg eröffnen. Den Schulanbau in Privatinitiative, wie in Beeden, (wir berichteten), findet er eine tolle Sache. "Das müssen wir weiter ausbauen."

> Weiterer Bericht folgt

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