Fitnessprogramm macht die Heizung sparsamer

Saarbrücken · Verbraucherzentrale zeigt Bürgern im Regionalverband, wie sie mit weniger Energie dennoch mehr Komfort erzielen

Viele Heizungsanlagen arbeiten ineffizient - sie verbrauchen zu viel und bescheren ihrem Besitzer unnötig hohe Heizkosten. Häufig sind jedoch keine großen Investitionen erforderlich, um Brennstoffverbrauch und Kosten spürbar zu senken. Helmut Pertz, Experte der Energieberatung der Verbraucherzentrale, stellt die wichtigsten Stellschrauben vor:

Heizungswasser zu warm: Besserung verspricht hier eine Veränderung der Heizkurve an der Heizungsregelung, durch die die Systemtemperaturen abgesenkt werden. Pertz betont: "Durch diese Anpassung kühlen sich nicht die Räume ab, sondern nur die überheißen Heizkörper."

Dämmung der Rohrleitungen: Heizungsrohre, die durch unbeheizte Räume führen, zum Beispiel auf dem Dachboden oder im Keller, müssen gedämmt sein, sonst geht sehr viel Wärme verloren. Die Dämmung lässt sich auch nachträglich meist leicht anbringen - sie ist sogar in der Energieeinsparverordnung vorgeschrieben. "Die Dämmung sollte dabei etwa so dick sein wie das Rohr selbst", sagt Pertz.

Verteilung des Heizungswassers: Häufig werden manche Heizkörper im Heizsystem viel zu warm, typischerweise im Erdgeschoss, andere hingegen nicht warm genug - häufig in den Obergeschossen. Abhilfe bringt der sogenannte hydraulische Abgleich. "Hier werden die Thermostatventile an den einzelnen Heizkörpern so eingestellt, dass durch jeden Heizkörper genau so viel Heizungswasser fließt, wie benötigt wird", erläutert Pertz. "Die Wärme wird also optimal verteilt. Damit ist auch eine Energieeinsparung verbunden." Eventuell müssen dafür vorhandene Thermostatventile ausgetauscht oder nachgerüstet werden.

Heizungspumpe: "Nicht allen Heizungsbesitzern ist bewusst, dass ihre Anlage nicht nur Brennstoff, sondern auch Strom verbraucht", sagt Pertz. Vor allem alte Heizungspumpen seien wahre Stromfresser. Der Wechsel auf eine Hocheffizienzpumpe könne den Stromverbrauch um mehr als die Hälfte verringern. Auch rät er zu einem hydraulischen Abgleich.

Förderprogramme: Seit August 2016 fördert das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle den Heizungspumpentausch und den hydraulischen Abgleich sowie alle erforderlichen Komponenten mit Zuschüssen. Die Einstellung der Heizkurve durch einen Fachmann ist ebenfalls förderfähig. Die Förderhöhe beträgt 30 Prozent der Nettoinvestition, höchstens 25 000 Euro je Standort.

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