Suche nach dem Polit-Schmierfinken

Malstatt · In Malstatt tauchen Zettel mit „Merkel muss weg“ und anderen Botschaften auf. Das war auch Thema einer Bürgerversammlung.

 Ein Blick auf Malstatt. Wer die Zettel im Stadtteil verbreitet, weiß noch niemand. Die AfD weist Verdächtigungen von sich. Foto: www.luftbilder-saarpfalz.de

Ein Blick auf Malstatt. Wer die Zettel im Stadtteil verbreitet, weiß noch niemand. Die AfD weist Verdächtigungen von sich. Foto: www.luftbilder-saarpfalz.de

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Schmierblätter, bekritzelte Geschenke-Anhänger, kleine Aufkleber und alte Bücher, auf deren Aufschlagseite dieselben Worte und Buchstaben stehen wie auf den vorgenannten Fundsachen sorgen für helle Aufregung im oberen Malstatt. Da ist zum einen die Tatsache, dass viele Bewohner darin eine Umweltverschmutzung sehen. Noch mehr sorgt sie aber, was auf den Hinterlassenschaften geschrieben steht. "AfD" nämlich und "Merkel muss weg".

Meist haben die Malstatter die strittigen Flugblätter im Bereich des Kultur- und Lesetreffs an der Grundschule Knappenroth und an der Lebacher Straße gefunden. Wer Urheber dieser Aktion sein könnte und was dagegen zu tun sei, war nun kurzfristig Thema einer Bürgerversammlung, die der Stadtteilverein "Malstatt - gemeinsam stark" (Mags) in der Begegnungsstätte der Arbeiterwohlfahrt (Awo) in der Eifelstraße organisiert hat. Dabei stand die AfD im Fokus. Die Kritzeleien könnte eine Art Propaganda sein, die die Awo-Ehrenvorsitzende, langjährige sozialdemokratische Kommunalpolitikerin und Bürgermeistermutter Inge Latz an schreckliche Zeiten erinnern. Sie warnt: "Wehret den Anfängen!".

Auf Anfrage der Saarbrücker Zeitung bestreitet der AfD-Kreisvorsitzende Rudolf Müller, dass seine Partei mit den Zetteln in Malstatt zu tun habe, "auch wenn mir der Gedanke ,Merkel muss weg' nicht unsympathisch ist", sagte Müller.

So bleibt unklar, wer dafür verantwortlich ist. Von AfD-Sympathisanten bis hin zu verleiteten Jugendlichen oder gar Grundschülern ist alles in Betracht zu ziehen.

Zurück zur Bürgerversammlung am vergangenen Montag - und damit zum weiteren Vorgehen der Betroffenen. Beim Ordnungsamt sei der Fall schon anhängig. Der kommunale Ordnungsdienst müsste die Verschmutzer aber auf frischer Tat ertappen. Dass die Aktion gar ein Fall für die Polizei ist, die einer Anzeige gegen Unbekannt nachgehen kann, scheint ungewiss. "Ist das überhaupt eine Straftat?", fragte Versammlungsleiter Guido Vogel-Latz.

Ergebnis der Versammlung in der Eifelstraße: Die Malstatter wollen sich beim zuständigen Kontaktpolizisten über mögliche Schritte informieren. Vorerst bleibt nur, die Schmierzettel zufinden, einzusammeln und auf den Müll zu schmeißen.

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