Drogenhandel: Bürgerpark-Initiative Saarbrücken spricht alte und neue Missstände an

Malstatt · Ein von vielen verkanntes Stück Saarbrücken ist der Bürgerpark in den Augen seiner Fürsprecher. Die Initiative will mehr aus der Anlage machen. Dafür soll es im Park mehr Sport und Spiel geben. Und bessere Lampen sollen Licht reinbringen.

 Eine Initiative findet, dass der Bürgerpark mehr Wertschätzung verdient. Deswegen weist sie auf Schwachstellen hin, etwa zu spärliche Beleuchtung und schlechte Erreichbarkeit. Und sie entwickelt Ideen, um diese Schwächen zu beseitigen. SZ-Archivfoto: Becker&Bredel

Eine Initiative findet, dass der Bürgerpark mehr Wertschätzung verdient. Deswegen weist sie auf Schwachstellen hin, etwa zu spärliche Beleuchtung und schlechte Erreichbarkeit. Und sie entwickelt Ideen, um diese Schwächen zu beseitigen. SZ-Archivfoto: Becker&Bredel

Mit Sorge beobachtet die Bürgerpark-Initiative Saarbrücken die Entwicklung um diesen besonderen Park im Herzen der Landeshauptstadt. Der Vorsitzende Andreas Heiske sagte jüngst bei der Mitgliederversammlung im "Label M" in Malstatt : "Nach unserer neuesten Kenntnis ist der Bürgerpark leider wieder zum Drogenumschlagplatz und zum Ort des Konsums harter Drogen geworden. Dieses Problem hatte er schon zur Zeit seiner Eröffnung. Es wurde aber in der Zwischenzeit so angegangen, dass diese Szene meines Wissens bis vor einem Jahr im Park nicht mehr vertreten war. Doch nun scheint dieses Problem zurückgekehrt. Damit werden wir uns nicht abfinden." Eine Belebung des Bürgerparks könne das Problem zum Beispiel einschränken.

Daher ging es in der Versammlung auch darum, wie der Bürgerpark ein Ort für Skater-Wettbewerbe und andere Veranstaltungen wird. 50 000 Euro habe die Stadt für die jungen Sportler auf Skateboards und Rollschuhen bereitgestellt. Das entspricht schätzungsweise einem Drittel des notwendigen Betrags, wie Heiske meint, der sich dabei auf Gespräche mit dem Verein Saarland-Skateboarding beruft. Mit dem Geld solle dann aber gleich eine Art Sport-Arena geschaffen werden. Heiske regt an, dass die Stadtverwaltung sich um Fördergeld bewerben soll.

Wichtig ist ihm und der Initiative auch, dass der Park wieder Toiletten bekommt, und zwar sowohl auf dem St. Johanner als auch auf dem Malstatter Teil. Die einstige Anlage in Höhe der Westspange ist längst geschlossen. Die zuständige Grünamtsleiterin Carmen Dams hat das bei Führungen stets mit Vandalismus begründet. Bessere Lampen sollen die ungeliebte Drogenszene aus dem Bürgerpark vergrämen. "Die Beleuchtung im Bürgerpark ist im Wesentlichen in einem desolaten Zustand, was vor allen Dingen Frauen ängstigt. In unseren Augen sollte daher für den Park ein anders gestricktes Beleuchtungskonzept her. Was wir nicht wollen, ist, dass der Park durchleuchtet wird", sagte der Vorsitzende der Initiative. Er nannte zwei aktuelle Schwachpunkte:

"Zum einen die Beleuchtung vom Westspangenparkhaus zum Cinestar. Diese ist in unseren Augen viel zu schwach. Das führt dazu, dass einige Kinobesucher das Parkhaus aus Angst meiden und stattdessen lieber die umliegenden Anwohnerparkplätze benutzen, was ja auch nicht sein sollte." Zum anderen bemängelte Heiske die Beleuchtung vom Parkhaus aus Richtung Treppe zur Congresshalle. Städtische Pläne, am Bürgerpark ein Messe- und Kongresszentrum anzusiedeln, sieht die Initiative kritisch.

Durch die Congresshallen-Erweiterung und den Bau des Parkhauses habe der Park schon kurz nach seiner Einweihung Gelände verloren. Heiske: "Dieser Bau zerstörte außerdem eine beabsichtigte Sichtachse von der Trierer Straße durch die Fritz-Dobisch-Straße auf die im Bürgerpark aufgestellte Skulptur des international anerkannten Künstlers Michel Gérard, ,Wanderung eines Caspar David' ."

Probleme sieht Heiske auch im Umfeld: "Eine der wichtigsten Zugangsmöglichkeiten zum Bürgerpark in Höhe St. Johanner Straße/Auf der Werth ist durch eine autofreundliche Ampelschaltung für Fußgänger, Radfahrer und Kindergartengruppen zu einer Gefahr geworden." Als Gründe nennt der Bürgerpark-Fürsprecher den Wegfall einer Überquerungshilfe. Und eine verkürzte Grünphase der Fußgängerampel.

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