Große Hilfsbereitschaft für Klarenthaler

Klarenthal · Mit einer Typisierungsaktion am 19. Juli in Klarenthal wollen das Rote Kreuz und die Stefan-Morsch-Stiftung einen Knochenmarkspender für Sven Günther finden. 650 Menschen haben sich im Internet angemeldet. Günther ist gerührt, dass so viele ihm helfen wollen.

 Sven Günther in der Homburger Uniklinik. Foto: Becker&Bredel

Sven Günther in der Homburger Uniklinik. Foto: Becker&Bredel

Foto: Becker&Bredel

Die Solidaritätswelle für Sven Günther sprengt schon jetzt Rekorde. Der 29-jährige Familienvater aus Klarenthal leidet seit März an Leukämie, hat seitdem schon zwei Chemotherapien hinter sich gebracht und gerade an der Uniklinik in Homburg die dritte begonnen.

30 Wochen bleiben ihm, dann braucht er zwingend eine Knochenmarkspende, unabhängig vom Erfolg der Chemotherapie . Freunde aus Klarenthal wollen schnell einen Spender finden. In Klarenthal ist Günther zuhause, dort ist er in Vereinen verwurzelt, dort leben seine Frau und seine drei- und siebenjährigen Kinder. Sven Günther kommt zugute, dass er zuletzt als Rettungssanitäter beim Malteser Hilfsdienst angestellt war und er den Rotkreuz-Ortsverein Klarenthal leitete. In der Feuerwehr war er auch. So leisten alle Hilfsorganisationen ihren Beitrag. Einen Facebook-Aufruf des Landesverbandes des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) haben in zwei Tagen 240 000 Menschen gelesen. Vereine und Verbände vorwiegend aus den Hilforganisationen meldeten sich und wollen "ihrem Kameraden" helfen. Um die Knochenmarkspende möglich zu machen, wird ein Stammzellenspender gesucht. Das ist nicht einfach. "Unter einer Million Spendenwilligen finden wir einen geeigneten Spender", sagt Uniklinik-Oberarzt Dr. Jörg Bittenbring. Am 19. Juli zwischen 13 und 17 Uhr veranstalten DRK und Stefan-Morsch-Stiftung eine Typisierungsaktion in der Katherine-Weißgerber-Schule in Klarenthal . 650 Menschen haben sich im Internet angemeldet, mehr als 30 Gruppen sind dabei. Aber das DRK erwartet deutlich über 1000 Interessenten und trifft Vorkehrungen. Dabei helfen alle ehrenamtlich mit, sagt Kreisbereitschaftsleiter Roland Post.

Für die Typisierung sucht die Stiftung Menschen zwischen 18 und 40 Jahren, die bereit sind, ein wenig Blut abzugeben oder einen Abstrich aus der Mundschleimhaut machen zu lassen. Mit Zustimmung der Eltern kann ab 16 Jahren typisiert werden. Günther ist sehr bewegt von dem enormen Zuspruch: "Ich bekomme Post von fremden Menschen, von ehemals Leukämiekranken und vielen Kollegen. Was hier für mich gemacht wird, ist ein Traum." Er weiß, dass jede einzelne Typisierung seine Chance erhöht, aber auch allen anderen Leukämiepatienten zugute kommt. "Mit solchen Aktionen finden wir ja auch Spender für andere Betroffene, da es eine zentrale Spenderdatei gibt", sagt Dr. Bittenbring.

Svens Chancen seien gut, er sei zuversichtlich, dass ein Spender gefunden werde. Dann kann Sven auch endlich wieder zu seinen Kindern, die nicht in die Station dürfen und Angst um ihren Papa haben. Er habe ihnen erklärt, dass der Kampf gegen die kleinen Monster im Blut jetzt richtig losgeht.

stefan-morsch-stiftung.com

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort