Betonplatte mit Balken gesichert

Eschberg · Eine Betonplatte der Brüstung eines Laubenganges im 7. Stock des Hauses Mecklenburgring 53 hat sich fünf Zentimeter vom Haus weg geneigt. Das hat die Siedlungsgesellschaft am Freitag bei einer Routinekontrolle entdeckt und die fragliche Platte sowie zwei weitere verdächtige Platten vorsorglich gesichert.

 Diese Balkenkonstruktion sichert die Betonbrüstung am Laubengang im 7. Stock des Hauses Mecklenburgring 53. Foto: SGS GmbH/Dillhöfer

Diese Balkenkonstruktion sichert die Betonbrüstung am Laubengang im 7. Stock des Hauses Mecklenburgring 53. Foto: SGS GmbH/Dillhöfer

Foto: SGS GmbH/Dillhöfer

Wer vor dem Eingang zum Treppenhaus am Mecklenburgring 53 nach oben blickt, der sieht Folgendes: Im 6. Stock stehen direkt neben dem Treppenhaus rechts und dann noch ein paar Meter weiter Stahlstützen im Laubengang. Mit denen sind Balken unter dem Laubengang des 7. Stockwerkes festgeklemmt. Weitere Stahlstützen stehen in einer Linie in allen darunter liegenden Laubengängen sowie zwischen dem untersten Gang und der Erde. Ein paar Meter links vom Treppenhaus ist - ebenfalls vom 6. Stock abwärts - die gleiche Konstruktion zu sehen.

Was es damit auf sich hat, erläuterte die Hauseigentümerin, die Saarbrücker gemeinnützige Siedlungsgesellschaft (SGS), gestern der SZ. Am Freitag waren Fachleute der SGS zur Routinekontrolle am Mecklenburgring. Dabei entdeckten sie, dass sich im 7. Stock rechts direkt neben dem Treppenhaus die erste Betonplatte der Brüstung um fünf Zentimeter vom Haus weg geneigt hat.

Daraufhin brachte die SGS folgende Sicherung an. Die fragliche Platte wurde mit den genannten Balken gestützt, die Balken wiederum mit den Stahlständern. Außerdem wurde am Treppenhaus direkt senkrecht entlang der Platte ein großes Kantholz angebracht - das dient quasi als Schiene für die Brüstungsplatte. Sollte sie sich vom Boden des Laubenganges lösen, dann stünde sie trotzdem fest auf den Balken, und das Kantholz würde verhindern, dass sie kippt.

Zwei weitere Brüstungsplatten, die sich zwar noch nicht wesentlich bewegt haben, die den Fachleuten aber trotzdem verdächtig erscheinen, wurden ebenfalls mit Balken und Stahlstützen gesichert.

Die Laubengänge selbst - so versichert die SGS - waren zu keiner Zeit in Gefahr. Selbst wenn eine Brüstungsplatte abbricht, bleibe der Boden des Ganges unversehrt. Lediglich zirka zwei Meter Brüstung müssten dann ersetzt werden.

Derzeit machen Fachleute im Auftrag der SGS an den Brüstungen Kernbohrungen, um rauszufinden, was dort passiert ist. Ein "externer Statiker" wird die Ergebnisse auswerten. Das dauert etwa vier Wochen. Dann beginnt die Reparatur. Die SGS versichert, "dass die Bewohner ihre Wohnungen weiterhin uneingeschränkt nutzen können".

Das Haus Mecklenburgring 53 wurde Ende der sechziger Jahre in Plattenbauweise - also überwiegend aus Betonfertigteilen - errichtet. 1969 war es fertig. Im Haus sind insgesamt 81 Wohnungen , die man über die Laubengänge erreicht. "Diese Laubengänge", so erläutert die SGS, "sind Wind und Wetter ausgesetzt, so dass beispielsweise Wasser in die Bodenplatte eindringen und dies zu Schäden in der Armierung führen kann."

Gleichzeitig betont die SGS aber ausdrücklich, dass die Laubengänge im Gebäude Mecklenburgring 53 nicht zu vergleichen sind mit den Balkonen der Einfamilienreihenhäuser auf dem Eschberg . 2015 war in der Rostocker Straße einer dieser Balkone abgebrochen - die Stadt hatte damals alle Eigentümer von Balkonen dieser Bauart schriftlich über die Ursachen des Abbruchs informiert.

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