Pilot stirbt bei Flugzeug-Unglück

Ensheim/Saarbrücken · Im dichten Nebel ist gestern Mittag am Flughafen Saarbrücken ein Kleinflugzeug abgestürzt. Der Pilot verunglückte tödlich. Der Mann hatte beim Anflug die Landebahn verfehlt. Der Flughafen wurde für zwei Stunden gesperrt. Die Unfall-Ursache ist noch unklar.

Bei dichtem Nebel ist gestern Mittag der Pilot eines Kleinflugzeugs tödlich verunglückt. Foto: Becker&bredel

Bei dichtem Nebel ist gestern Mittag der Pilot eines Kleinflugzeugs tödlich verunglückt. Foto: Becker&bredel

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Am Flughafen in Saarbrücken-Ensheim ist gestern Mittag der Pilot eines Kleinflugzeugs tödlich verunglückt. Offenbar verfehlte der 57-Jährige aufgrund der schlechten Sichtverhältnisse die Landebahn und seine Maschine zerschellte auf einer Zubringer-Straße. Der Pilot kam ums Leben. Er war der einzige Insasse. Weitere Personen kamen nicht zu Schaden.

Die einmotorige Maschine vom Typ Mooney 20T war aus dem Raum Stuttgart gekommen. Der 57-jährige Mann flog den Saarbrücker Flughafen um 11.46 Uhr an. Zunächst sei dabei alles nach Plan gelaufen, berichtet Flughafen-Sprecher Ludwin Vogel. Der Mann sei auf die östliche Landebahn zugesteuert. Er verfehlte diese aber und ging um 11.50 Uhr 300 Meter weiter auf dem "Taxiway" - einer Zubringer-Straße für Flughafenfahrzeuge - nieder.

Für den Sprecher ist der Vorgang unerklärlich: "Wir hatten keine Hinweise darauf, dass Instrumente oder Bord-Elektronik beim Flieger versagt hätten." Der Pilot habe auch keine Fehler-Meldungen an den Tower gefunkt. "Er schien fest entschlossen gewesen zu sein, trotz des dichten Nebels den Anflug zu wagen", sagte Vogel. Eine Schuld beim Flughafen sieht der Sprecher nicht. Die Rollbahnen seien für alle gängigen Flugzeug-Typen ausgelegt. Auch die Leitsysteme für ankommende Flieger funktionierten einwandfrei. "Das war der erste tödliche Unfall auf dem Flughafen seit 30 Jahren", sagte Vogel. Damals verunglückte eine Pilotin bei einem Trainingsflug.

Der Flughafen wurde von 12 bis 14 Uhr gesperrt. Die Bundespolizei sei wenige Minuten nach dem Absturz ausgerückt und habe die Rollbahn abgeriegelt, teilte ein Sprecher der Bundespolizei mit. Auch Notärzte und Feuerwehr waren vor Ort. Das Leben des Piloten konnten sie allerdings nicht mehr retten.

Die Vollsperrung wirkte sich laut Flughafen-Sprecher Vogel nicht auf den Flugverkehr aus, da zur Mittagszeit keine Flüge angesetzt waren. Bereits um 15 Uhr konnten die Flieger planmäßig in Saarbrücken landen und abheben.

Die Unfallursache ist noch unklar. Die Fachdienststellen des Landespolizeipräsidiums ermitteln zusammen mit der Bundesstelle für Flugunfalluntersuchungen. Deren Sprechern zufolge wird es wohl dauern, bis Ergebnisse vorliegen. Zunächst müssten die Experten vom Bundesamt die Unfallstelle untersuchen, Zeugen befragen und Daten auswerten. Ein Sprecher der Flugunfall-Untersuchung rechnet mit einem Zwischenbericht erst in sechs bis acht Wochen. Endgültig geklärt werden könne der Absturz vielleicht sogar erst in einem Jahr.

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