Unpolitisch, aber vor vollem Haus

Bischmisheim · Neugierig waren sie - viele "Bischmisser", "Rehböcke", Leute "von der Höh'". Auf den ersten "unpolitischen Aschermittwoch", zu dem der Kulturring als Dachverband vieler Bischmisheimer Vereine in die Festhalle geladen hatte, die dementsprechend gut besucht war. Altbewährtes sollte es im Programm geben - ebenso Überraschendes. Also eröffnete der bewährte Orchesterverein das Programm. Verlässliche Unterhalter sind auch die Sänger - dieses Mal mit dem gemischten Chor des Sängerchors. Und die Six-Teens, die Showtanzgruppe des Turnvereins.

Und damit zu den Überraschungen. Der Vorsitzende des Kulturrings Rolf-Dieter Ganz hatte eine solche zu bieten. So schaffte er es tatsächlich, alle vertretenen Vereine in einem karnevalistisch anmutenden Reim aufzuzählen. Das sorgte für Heiterkeit und kam an. Unter anderem auch jene, die im jungen Jahr runden Vereinsgeburtstag feiern: 150 Jahre Sängerchor und 130 Jahre Turnverein - das macht zusammen stolze 280 Jahre. Einmal reimend fuhr Ganz dann auch dichtend weiter: "Mit Trump werd' ich euch heut verschone, der interessiert in Bischmisse nicht die Bohne." Über die Übergangszeit des Kulturrings: "Es lag die Latte hoch, deshalb entstand zunächst ein - Loch." Und die neue Führung der Organisation: "Vorher waren es Werner, Kai und Delf, jetzt machen's drei plus acht, macht elf." Die Aufgaben im Kulturring also auf mehr Schultern verteilt, als bei der Vorgängermannschaft.

Weitere Überraschungen verblüfften. So ist der schönste Saarländer ein Bischmisheimer. Mister Saarland ist nämlich Pascal Kappes, einst Fußballer beim FV 09 in der Rehbock-Arena, jetzt Model und angehender Schauspieler. Aus Bischmisheim zieht es ihn nach Berlin: "Eine Rolle in der Reihe ,Berlin Tag und Nacht' winkt." Und: Auch die erfolgreiche Romanautorin aus dem Genre des Übersinnlichen, Brenda Lee-Walsh, stammt nicht aus dem britischen Sprachraum und lebt auf der Bischmisser Höh'". Nachbarn kennen sie als Heike Altpeter, als die sie bei der Veranstaltung lokale Geschichten vorlas.

Bewahrer der alten Bischmisheimer Geschichten ist Horst Schmeer. Und die Geschichten gibt er gerne weiter: so auch die des "Kannonehennrich", der wohl vor Jahrzehnten in Bischmisheim das war, was der fiktive Michel in Lönneberga war. Als es im kindlichen Kampf gegen die "Schoofbrigger mit Verstärkung von Stahlhammer-Buwe" ging, wollte der Hennrich mit einer nachgebauten Kanone beeindrucken. Zum Leidwesen der Geißen, die das Kanonen-Vierspänner-Fuhrwerk ziehen sollten. Ja, und dann hat Bischmisheim ja noch seine erfolgreichen Badminton-Asse. Im Interview stellten Frank Liedke als Vorsitzender des Badminton-Clubs und Ganz als Moderator fest, dass der BC viele Parallelen zu den Münchner Bayern hat.

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