Saarbrücker öffnet Fenster nach Afrika

Alt-Saarbrücken · Seit 20 Jahren lebt der im Senegal geborene Max Bousso im Saarland. Das hat er mit einem Gottesdienst und Trommelworkshops in Saarbrücken gefeiert. Der Kulturaustausch ist Boussos Herzensthema.

 Max Bousso feierte in der Christkönigkirche. Foto: Karger

Max Bousso feierte in der Christkönigkirche. Foto: Karger

Foto: Karger

"Eine leere Tasche kann nicht stehen." Magatte "Max" Bousso stammt aus dem Senegal, seit drei Jahren ist er eingebürgerter Deutscher, und seit zwanzig Jahren füllt er die Tasche im Saarland mit Freundschaft, Liebe, Hilfe und Musik. Mit 27 kam er nach Europa, um interkulturelle Kommunikation und Fremdsprachen zu studieren und landete zunächst in Marpingen bei seinem Freund Rüdiger Gottert, der ihn überredete, an der Universität des Saarlandes zu studieren. Von Anfang an brachte Bousso sich als Mittler eines ganzen Kontinents ein, wurde der "Afrikaner fürs Saarland", ein Kulturbeauftragter in vielfältiger Mission. Trommelworkshops für Kinder und Erwachsene, Afrika-Aktionen an Schulen und diverse Hilfsprojekte , sein Mitwirken auch im Afrikaprojekt von Dr. Hans Schales, eine Rolle im Musical Hair, Auftritte als Musiker , sein Engagement bei der Arbeiterwohlfahrt (Awo) und an anderen Stellen, geben ihm heute das Gefühl, jeden zehnten Saarländer zu kennen. Die Begegnungen, die Spuren hinterlassen haben, feierte Max Bousso mit einem von ihm organisierten Fest am Wochenende in und um die Christkönigkirche mit Musik, Märchen, Kunsthandwerk, Tanz- und Trommelworkshops, einem Gottesdienst und Diskussionen. Max Bousso entstammt einer angesehenen und einflussreichen Großfamilie. Der Vater, ein muslimischer Intellektueller und Religionsführer,, ein "Pa-Allman", ein Papa Allemand, so der Spitzname, erzieht seine Kinder "auf deutsche Art" streng zu Disziplin und Weltoffenheit. Diese früh geübte Offenheit ermöglicht Max Bousso, trotz aller kulturellen Unterschiede innerhalb Afrikas, "Brücken zu bauen". Trommeln und Tanz - Bousso bedient sich der Folklore, der Stereotype, um die Brücke zu bauen, Begegnungen zu schaffen, die "ein Fenster öffnen" und Akzeptanz fördern.

Am Sonntagnachmittag lugt die Sonne in das Säulenrondell der Christkönigkirche. Auch der katholischen Kirche habe er viel zu verdanken, sagt Bousso. Befreundete Musiker sind da. Kinder springen herum, am Abend gibt es afrikanische Klänge aus Paris. Die Gäste feiern einen freien Mann, der schon jung beschloss, seinen Weg zu gehen, ein Besonderer zu sein. Mit Würde und Stolz setzt er auf seine Stärke, "Seelen zu füttern", um hier und in seiner Heimat Dinge voranzutreiben.

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