28 300 Menschen suchten einen neuen Job

Regionalverband · Ende Mai waren bei der Agentur für Arbeit Saarland noch insgesamt rund 2100 freie Stellen gemeldet. Gleichzeitig war die Zahl der Menschen, die von Grundsicherung leben und keinen Job finden, auf 12 381 gestiegen.

 Wenn im Sommer die Sonne lacht, sorgt die Baubranche stets für einen vorübergehenden Rückgang der Arbeitslosenzahl. SZ-Symbolfoto: dpa

Wenn im Sommer die Sonne lacht, sorgt die Baubranche stets für einen vorübergehenden Rückgang der Arbeitslosenzahl. SZ-Symbolfoto: dpa

Im Regionalverband Saarbrücken setzt sich der Rückgang der Arbeitslosigkeit kontinuierlich fort. Die Arbeitslosmeldungen nach einer Beschäftigung auf dem ersten Arbeitsmarkt haben sich seit Januar gegenüber dem Vorjahreszeitraum hauptsächlich aufgrund des milden Winters deutlich reduziert. Das teilt die Agentur für Arbeit Saarland mit.

Nach ihren Angaben waren im Mai im Regionalverband Saarbrücken 15 960 Personen arbeitslos gemeldet, 85 weniger als im April und 124 weniger als vor einem Jahr. Das Niveau des Vorjahres ist damit erneut unterschritten (-0,8 Prozent).

Die Arbeitslosenquote ist auf 9,7 Prozent gesunken (Vorjahr: 9,8 Prozent). Die Zahl aller Arbeitssuchenden, dazu gehören auch Personen, die bereits eine Beschäftigung oder eine selbstständige Tätigkeit ausüben, ist im Mai um 163 auf rund 28 300 gestiegen.

Um die Arbeitsmarktdaten regional vergleichen zu können - so erläutert die Agentur für Arbeit -, werden bundesweit aber allein die Arbeitslosenzahlen betrachtet.

Der Rückgang der Arbeitslosigkeit fand im Mai ausschließlich im Rechtskreis nach Sozialgesetzbuch (SGB) III statt - also bei den Kunden der Agentur, die bis zu einem Jahr lang Arbeitslosengeld I als Versicherungsleistung beziehen. Hier sind 3579 der insgesamt 15 960 Arbeitslosen gemeldet, rund 140 weniger als im April und 9,2 Prozent weniger als vor einem Jahr. Im Bereich des Jobcenters im Regionalverband Saarbrücken, das nach SGB II die Menschen und ihre Familien betreut, die von der Grundsicherung leben, ist die Zahl der Personen ohne Beschäftigung um 54 auf nun 12 381 gestiegen.

Seit Jahresbeginn haben sich deutlich weniger Menschen aus einer Beschäftigung am ersten Arbeitsmarkt arbeitslos gemeldet als im gleichen Zeitraum des Vorjahres (minus 8,8 Prozent). Die Zahl der Einmündungen in eine Beschäftigung ging geringfügig zurück (-0,3 Prozent).

Die Chancen, einen Arbeitsplatz zu finden, sind für Männer weiterhin besser als für Frauen. Im Mai waren rund 8700 Männer von Arbeitslosigkeit betroffen, 125 weniger als im April. Dagegen ist die Arbeitslosigkeit bei den Frauen um 40 auf 7258 gestiegen.

In der Personengruppe der unter 25-Jährigen waren Ende Mai noch 1446 Arbeitslose gemeldet, 107 weniger als im April und 4,4 Prozent weniger als vor einem Jahr. Die Frauen und Männer der Altersgruppe 50plus haben dagegen keinen Anteil am Rückgang der Arbeitslosigkeit. Ihre Zahl ist um 47 auf 4789 gestiegen und hat sich auch gegenüber dem Vorjahr leicht erhöht.

Der Kräftebedarf hat sich gegenüber April wieder etwas abgeschwächt. Die Firmen haben rund 670 neue Stellen an Arbeitsagentur und Jobcenter gemeldet, 8,4 Prozent weniger als im April. Insgesamt waren zum Ende des Monats noch rund 2100 Stellen zur Besetzung gemeldet.

In einigen Wirtschaftsabteilungen fällt der Kräftebedarf seit Jahresbeginn höher aus als im Vorjahreszeitraum. Dazu zählen das Verarbeitende Gewerbe, das Gastgewerbe, der Bereich Erziehung und Unterricht und das Gesundheitswesen. Dagegen sind die Stellenmeldungen aus der Zeitarbeit seit Januar um 28,4 Prozent im Vergleich zum gleichen Zeitraum 2013 gesunken. Rund 24 Prozent der aktuell gemeldeten Arbeitsstellen kommen aus der Zeitarbeit.

Im Bereich der Geschäftsstelle Saarbrücken der Agentur für Arbeit Saarland - sie ist zuständig für Saarbrücken und Kleinblittersdorf - gab es Ende Mai 10 635 Arbeitslose (unverändert zum Vormonat, Arbeitslosenquote: 11,4 Prozent). Im Bereich der Geschäftsstelle Heusweiler (Heusweiler, Riegelsberg und Püttlingen) waren es 1248 Arbeitslose (minus 26 zum Vormonat, Arbeitslosenquote: 4,7 Prozent). Im Bereich der Geschäftsstelle Sulzbach (Sulzbach, Friedrichsthal und Quierschied) gab es 1695 Arbeitslose (minus 33 zum Vormonat, Arbeitslosenquote: 8,0 Prozent). Und im Bereich der Geschäftsstelle Völklingen (Völklingen und Großrosseln) waren es 2 382 Arbeitslose (minus 26 zum Vormonat, Arbeitslosenquote: 10,2 Prozent).

Am Zähltag im Mai waren noch 897 Ausbildungsstellen unbesetzt und 768 Bewerberinnen und Bewerber ohne Ausbildungsstelle. Sehr viele offene Ausbildungsstellen gibt es noch für Verkäufer/in (69), Kaufleute im Einzelhandel (57), Mechatroniker/in - PKW (32), Medizinische Fachangestellte/r (29), Industriekaufleute (23), Industriemechaniker/in (22) und Kaufleute für Büromanagement (21).

Zum Thema:

Stichwort Arbeitslose und Arbeitssuchende sind Begriffe, die in der Sprache der Bundesagentur für Arbeit eine genau definierte Bedeutung haben - und diese Bedeutung unterscheidet sich stark von dem, was die Bürger darunter verstehen. Als Arbeitslose bezeichnet die Agentur Leute, die keinen Job haben, sich bei der Agentur als "arbeitssuchend" gemeldet haben und ihr dauernd nachweisen, dass sie ständig Bewerbungen verschicken und Vorstellungsgespräche haben. Als Arbeitssuchende bezeichnet die Agentur erstens die Gruppe der Arbeitslosen; zweitens Leute, die nur noch ihre Kündigungsfrist abarbeiten; drittens Leute, die als Selbstständige Geld verdienen, aber eine Anstellung suchen; viertens Leute, die Hartz-IV vom Jobcenter beziehen und dort als "erwerbsfähige Hilfebedürftige" eingestuft sind. Spricht die Agentur für Arbeit also von Arbeitslosen, dann meint sie ausschließlich Menschen, die gemäß der Agenturvorschrift nachweislich konsequent Arbeit suchen. Sonst gibt ihnen die Agentur für Arbeit kein Geld. Unterbeschäftigt sind laut Agentur erstens die "registrierten Arbeitslosen", zweitens "Teilnehmer an bestimmten arbeitsmarktpolitischen Maßnahmen", drittens "die Nutzer von vorruhestandsähnlichen Regelungen". fitz

Zum Thema:

Auf einen Blick Für Jugendliche auf der Suche nach einer Lehrstelle gibt's die kostenlose Beratungshotline 080 04 55 55 00.Für Arbeitgeber, die offene Stellen melden möchten, ist die kostenlose Hotline 080 04 55 55 20.

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