Französische Gefühle im Riegelsberger Elch

Riegelsberg · Der Kulturverein Riegelsberg hatte zum Konzert mit Susan Ebrahimi und dem beherzt in die Tasten greifenden Pianisten Wolf Giloi eingeladen. Es wurde ein gefühlvoller, auch mal fröhlicher Abend.

 Susan Ebrahimi brachte im musikalischen Gepäck Chansons , auch von Edith Piaf, in den Elch. Foto: Kulturverein Riegelsberg/Markus Schönborn

Susan Ebrahimi brachte im musikalischen Gepäck Chansons , auch von Edith Piaf, in den Elch. Foto: Kulturverein Riegelsberg/Markus Schönborn

Foto: Kulturverein Riegelsberg/Markus Schönborn

Der Liebeskummer grassiert beim Chanson-Abend des Kulturvereins Riegelsberg im Gasthaus Elch. Denn mit "Liebeskummer " übersetzt Sängerin Susan Ebrahimi, die mit beiden Sprachen aufgewachsen ist, am vorigen Donnerstagabend den französischen Begriff "la maladie d'amour". So heißt ihr Programm, so heißt auch einer der ersten Titel.

"Niemand entwickelt beim Thema Liebe soviel Leidenschaft, wie die Franzosen", so Ebrahimi, und sie folgert: "Also leidet auch niemand bei Liebeskummer so wie sie." Wie sie es besingt, trifft es alle: im Alter von sieben bis 77 Jahre, Jünglinge mit blondem Haar ebenso wie Senioren mit grauem Haar. Und so endet auch der Refrain des weltbekannten Chansons: "Les cheveux blonde, les cheveux gris." Melancholie und Leidenschaft will sie an diesem Abend transportieren. Aber auch viel Spaß. Das gelingt ihr am besten bei "Je suis un Pekinese", "Ich bin ein Pekinese", der alles, was er erlebt, mit einem "Wuff, Wuff" kommentiert - mal heiter, mal ärgerlich.

Weiter besingt sie in ihrer Rolle als kleiner Hund, was die Dame an ihrem Haustier so schätzt. Nach französischer Lebensart macht sie in Ansage und Liedtext zwar nur Andeutungen - doch die sind eindeutig frivol.

Klar, die Piaf darf an einem solchen Abend nicht fehlen. Zu hören ist zum Beispiel kurz vor der Pause eines ihrer bekanntesten Lieder: "Padam, Padam, Padam." Begleiter Wolf Giloi greift dazu beherzt in die Tasten seines elektrischen Pianos - so muss es sein. Meist spielt er aber sehr gefühlvoll und verspielt - und liefert bei Bedarf die zweite Stimme zum Gesang. Manchmal verlässt das gut harmonierende Duo auch die französische Chanson-Schiene: "Das hab' ich in Paris gelernt", singt Ebrahimi beschwingt und entführt auch mal in das Genre, das sie eher als "französischen Schlager" bezeichnet: "La ballade des gentes heureux", die "Ballade der glücklichen Leute". Stets charmant, stets unterwegs im Publikum, und manchmal sogar kokett flirtend.

Die beliebte Chanson-Interpretin gastiert bereits zum zweiten Mal im Riegelsberger Elch. "Voriges Jahr war ich beim Adventsfrühstück zum ersten Mal her", erinnert sie. Dem Publikum, den Machern vom Kulturverein und ihr selbst hat das offenbar gut gefallen, deshalb jetzt das Wiederhören.

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Hintergrund Den Kulturverein Riegelsberg gibt es bereits seit 1984, so der Vorsitzende Gunnar Kopischke: "Damit waren wir in der ganzen Region, wenn nicht sogar im Saarland damals Vorreiter." Zu den Veranstaltungsorten gehört etwa auch die ehemalige Braustube, wo zuletzt sechs junge Bands bei einer gut besuchten Session spielten. Auch in der Rathaus-Galerie hat der Verein schon in Zusammenarbeit mit dem Kulturamt Veranstaltungen auf die Beine gestellt. Weiter organisiert er zum Beispiel Foto-Ausstellungen und Kulturfahrten, schildert Kopischkes Stellvertreter Michael Schönborn. Und im Dezember gibt es dann wieder Musik im Gasthaus Elch: Beim Kulturfrühstück spielt dann am Sonntag, 11. Dezember, ab 10 Uhr die Band Drio. al

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