Linke fordert Aus für Windpark Fröhn

Riegelsberg/Heusweiler · Die Linksfraktion im Riegelsberger Gemeinderat ist empört über das Verhalten der RAG Montan Wind im Bezug auf die Planung des Windparks Fröhn. Der Investor sieht keinen Anlass, das Projekt zu beenden.

 Werden im Fröhner Wald Windräder aufgebaut? Diese Frage beschäftigt Menschen in Riegelsberg und Holz. Symbolfoto: Ruppenthal

Werden im Fröhner Wald Windräder aufgebaut? Diese Frage beschäftigt Menschen in Riegelsberg und Holz. Symbolfoto: Ruppenthal

Steht das Projekt Windpark Fröhn vor dem Aus? Ja, wenn es nach dem Willen von Birgit Huonker geht. Die Fraktionsvorsitzende der Linken im Riegelsberger Gemeinderat fordert Investor RAG Montan Wind auf, "das Experiment Windräder im Fröhner Wald jetzt endlich zu beenden". Nachdem das Umweltministerium eines der drei geplanten Windkrafträder im Fröhner Wald aus ökologischen Gründen nicht genehmigt hat (die Saarbrücker Zeitung berichtete), kritisiert die Linke "das selbstherrliche Vorgehen der RAG Montan Wind gegenüber den gewählten Gemeinderäten sowie gegenüber der Riegelsberger Verwaltung", wie es Huonker formuliert. Und sie fügt hinzu: "Es reicht jetzt mit den Versteck-Spielchen der RAG."

Wenn die Forstbehörde bereits im Rahmen des Verfahrens zur Änderung des Flächennutzungsplanes im Regionalverband darauf hingewiesen habe, dass ein Windkraftanlagen-Standort in Alt- und Totholzbeständen zu vermeiden sei und dies die RAG Montan Wind schlichtweg ignoriert habe, zeige sich ein gewisses Maß an Uneinsichtigkeit, meint Birgit Huonker : "Richtig unverschämt war jedoch die Vorgehensweise danach gegenüber dem Riegelsberger Gemeinderat und der Riegelsberger Verwaltung", ergänzt sie.

Als am 11. Juli im Riegelsberger Gemeinderat ein städtebaulicher Vertrag für die drei geplanten Windkraftanlagen mit den Stimmen von CDU , SPD und Grünen beschlossen wurde, hätten Unterlagen mit den genauen Standortbestimmungen der drei Windräder gefehlt, behauptet Huonker. Und weiter: Nur vier Tage später sei bekannt geworden, dass eines der Windräder nun doch teilweise auf Heusweiler Gebiet stehen würde. Zunächst sei von vier Prozent auf Heusweiler Bann die Rede gewesen.

Einen Monat später ging das Landesamt für Umwelt- und Arbeitsschutz jedoch davon aus, dass fast ein Viertel des Gebietes in Heusweiler-Holz liege. Huonker meint, der mit Riegelsberg abgeschlossene städtebauliche Vertrag sei "durch dieses Täuschungsmanöver null und nichtig".

 Birgit Huonker. Foto: Die Linke

Birgit Huonker. Foto: Die Linke

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 Rudolf Krumm. Foto: Bartz

Rudolf Krumm. Foto: Bartz

Foto: Bartz

Investor RAG Montan Wind hält an den Plänen für den Windpark Fröhn fest, wie Geschäftsführer Rudolf Krumm am Freitag auf SZ-Nachfrage sagte. Im Genehmigungsverfahren gebe es nun mal gute und schlechte Nachrichten. Sein Unternehmen werde jetzt prüfen, was der Wegfall des dritten Windrades für das Projekt bedeute, und dann klären, wie es weitergehe. Dass Birgit Huonker das Aus für den Windpark Fröhn fordere, sei nicht neu. In einer Demokratie dürfe man Forderungen stellen. Die Zone im Fröhner Wald sei ausgewiesen, um dort Windkraftstandorte zu entwickeln, betonte Krumm. Insofern sei das Projekt politisch legitimiert.

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