60 Jahre Kirchenchor St. Matthias

Riegelsberg · Festkonzert am 5. März in Riegelsberg mit Unterstützung des Kammerorchesters und des Blasorchesters.

 Chorleiter Maximilian Rajczyk (links) bereitet sich mit dem Kirchenchor St. Matthias Riegelsberg auf das Konzert am 5. März vor. Foto: Monika Jungfleisch

Chorleiter Maximilian Rajczyk (links) bereitet sich mit dem Kirchenchor St. Matthias Riegelsberg auf das Konzert am 5. März vor. Foto: Monika Jungfleisch

Foto: Monika Jungfleisch

Die älteste Sängerin (Ursula Weißenfels) ist 87 Jahre alt, die jüngste (Sieglinde Meyer) 58. Von den einst 90 Gründungsmitgliedern sind noch fünf auch nach 60 Jahren mit Leib und Seele dabei: Ralf Greff, Rolf Steffan, Toni Schommer, Ellen Petri und Edeltrud Laßotta. Die Rede ist vom Kirchenchor St. Matthias. Das stimmgewaltige Ensemble, das immer noch über 24 aktive Sängerinnen und Sänger verfügt, blickt in diesem Jahr auf 60 Jahre Chorgesang und Gestaltung von Gottesdiensten und kirchlichen Festen zurück. Seinen runden Geburtstag feiert der Chor mit einem Konzertreigen. Im November 2016 ging es los, am Sonntag, 5. März, wartet der Höhepunkt.

Angefangen hat alles im Herbst 1956, nach der Fertigstellung der Pfarrkirche St. Matthias. 90 Mitglieder aus der Pfarrei St. Matthias und St. Albert aus Von der Heydt, das damals noch zu Riegelsberg gehörte, gründeten den Kirchenchor. Ihre vornehmste Aufgabe sahen die Sänger darin, am Gottesdienst mitzuwirken, den musikalischen Rahmen aller kirchlichen Feiern zu gestalten, die Kirchenmusik zu pflegen und einen wichtigen Beitrag zum kulturellen und geselligen Leben in der Kirchen- und Ortsgemeinschaft zu leisten.

Getreu ihrem Leitspruch "Harmonie der Töne - Harmonie der Herzen" pflegen die Chorsängerinnen und -sänger miteinander und mit anderen Vereinen ein gutes Verhältnis. Kein Wunder, dass zu Chorkonzerten immer wieder Heimatvereine eingebunden wurden, wie die Kirchenchöre St. Josef, St. Elisabeth, örtliche Männerchöre und das Kammerorchester Riegelsberg.

Die musikalische Leitung des Kirchenchores St. Matthias lag 50 Jahre lang in den Händen von Toni Schwarz. Er stand auch 2002, nach seinem Ausscheiden in den Ruhestand, seinen Schützlingen weiter unterstützend zur Seite, bis 2004 Chordirektor Gerhard Keller den Taktstock übernahm. Auf ihn folgte Sebastian Benetello und vor zweieinhalb Jahren Maximilian Rajczyk. Für den 24-jährigen Kirchenmusiker ist der Chor St. Matthias etwas ganz Besonderes: "Man merkt, dass der Chor schon so lange miteinander singt. Vieles geht mit einer solch erfahrenen, gut funktionierenden, aufeinander eingestimmten Gruppe leichter von der Hand."

Ein Kompliment, das die Vorsitzende Edeltrud Laßotta gern zurückgibt: "Seine Jugendlichkeit und seine Musikalität sind für unseren Chor ein großer Gewinn. Unsere Sängerinnen und Sänger kommen gerne in die Proben, sie freuen sich, wenn wir bekannte Lieder wieder aufleben lassen und wenn wir neue Stücke einstudieren." Freuen können sich die Besucher des Festkonzertes am Sonntag, 5. März, ab 17 Uhr in der Pfarrkirche St. Matthias auf eine Mischung aus bekannten und neuen Liedern. Edeltrud Laßotta: "Unser Chorleiter plant einen Rückblick auf 60 Jahre Kirchenmusik unter dem Thema ‚Loben - Danken - Bitten'. Wir gestalten das Konzert mit Streichern des Kammerorchesters und Bläsern des Blasorchesters Riegelsberg sowie mit Solisten, die auch mal Sänger unseres Chores waren."

Das Amt des 1. Vorsitzenden lag von 1956 bis 1970 in den Händen von Johann Himbert, ihm folgten Betty Bethscheider (bis 1984), Thomas Billotet (bis 1992), Hans-Werner Weber (bis März 1998), Heiner Laßotta (bis November 1998), Ralf Greff (bis 2004) und seither Edeltrud Laßotta.

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Die Ideen des jungen Chorleiters Maximilian Rajczyk leitet seit zweieinhalb Jahren den Kirchenchor "Cäcilia" St. Matthias. Der 24-jährige gebürtige Homburger ist hauptamtlicher Kirchenmusiker für die Pfarreien St. Josef und St. Matthias. Er leitet die Kirchenchöre St. Josef und St. Matthias, den Chor Cantate Domino und die Jugendband. Rajczyk: "Mir liegt es sehr am Herzen, die musikalische Kinder- und Jugendarbeit in unserer Gemeinde neu aufzustellen. Hierzu plane ich ein Projekt, das von der Aktion Mensch und vom Sozialverband VdK unterstützt wird, in das auch behinderte Kinder eingebunden werden sollen." Zudem wolle er Kinder schon im Kindergartenalter für Chormusik ansprechen. Mit Blick auf die häufig überalternden Kirchenchöre sagt Rajczyk: "Chöre werden nicht aussterben, da bin ich mir sicher. Wir müssen aber unsere Angebote auf spezielle Altersgruppen zuschneiden."

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